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Berlin Jazz House of Jazz

Berlin Jazz House of Jazz

ARTIKEL vom 07-08-2020

Verstehe wer will – Dieser Artikel wird von Google zum mehr als zwanzigsten Mal NICHT INDEXIERT (frisch eingereicht, wird er indexiert : mal sehen wie lange) – die Bilder sind aus MEINER KAMERA – der Text ist harmlos – da dieser Firma das ganze Netz gehört, kann man ja aufhören damit. Genauso der hier: zwar indexiert aber nicht angezeigt House of Jazz Alte Münze – C‘est la vie – dem ist mit gewaltfreier Sprache nicht beizukommen, Leute …

Hitze über der Stadt. Das Corona-Thema weitet sich aus. Auf meinem Smartphone der erste Hinweis auf eine Risiko-Begegnung, allein, ich weiß nicht, wo er oder sie mir begegnet sein soll, wahrscheinlich Höhe Alexanderplatz um 19:20 Uhr – vorbeigekommen bin ich am B-Flat, dort finden wieder Konzerte statt. Das Programm ist hier einzusehen: Programm B-Flat und wieder kenne ich nur wenige der angekündigten Bands, deutet darauf hin, dass ich alt werde. Die Szene werde ich wohl nie mehr überblicken können, deutet auch darauf hin, dass sie ihre Quellen ganz woanders her beziehen. Deutet auch darauf hin, dass die Jazz-Szene unter sich bleiben will? Fragezeichen. Meine, ich verfolge das seit einigen Jahrzehnten. Die Big Names finden ihr Publikum von allein, alles andere musst du dir als Piefke selbst erarbeiten und zusammensuchen. Und findest kaum Unterstützung, nicht mal von denen, die du unterstützt. Frag mich was Leichteres.

Habe ebenfalls feststellen können, Musiker und Musikerinnen bewegen sich eher auf FB und Instagram, wahrscheinlich interagieren sie auch noch mit whatsapp – sind also nah in der Hand von … Stop – keine Polemiken – verstehe trotzdem nicht, wie sie ihre Selbstenteignung immer weiter vorantreiben, und kaum jemand sich zur Wehr setzt, im Gegenteil. Rundfunkanstalten kürzen ihre Jazzsparten – das Komplexe der Zeit hat eine eigene Kraft – du schaffst nichtmal eine Bb-Flat von einer Synkope zu unterscheiden. Vonwegen Jazz sei intellektuelle Musik. Nein, Jazz ist vor allem eine Angelegenheit gefangen in chromatischen Quintenzirkeln, diese Komplexität lässt keine weiteren Überlegungen zu. Empfindlich sind sie dann auch, und leben zurückgezogen ihre eigenen Bohrungen und Proben. Will sagen: Wann endlich hört dies Hand-Shaking auf – dieses Well, I’m Fine, wenn die Wahrheit doch lautet, nein, mir gehts nicht wirklich gut, ich bin existentiell bedroht. Ebenso regelmäßig stehe ich mit meinen Hinweisen auf sie auf Twitter oder hier im Blog im Abseits. (Übrigens habe ich auf Blogspot noch eine Hinweistafel errichtet – da kann ich dann ungestört alles posten und anzeigen, was mir gefällt – ohne Follower oder andere Entnervte zu ärgern, da kommt nur Google-Volks vorbei, regelt alles die Suchmaschine für mich. Höchstfrequenz der Anfragen immerhin 7 Aufrufe. Gruß an die Vielfalt: verhoovensjazz.blogspot.com, nicht weitersagen, streng geheim – und überhaupt nicht fertig.)

Lande also immer mehr im Abseits der Straßen, abseits der allgemeinen Befindlichkeiten. In Berlin trifft man sich zu Freikörperübungen unter blauem Himmel und lässt Demonstranten per Bus aus Süddeutschland kommen – und tauscht Love-Parade Bilder gegen Livebilder – muss ich nicht verstehen. Auf dass erst die ganze Republik infiziert sei und ein zweiter Lockdown ausgerufen wird und damit die Wirtschaft in diesen Breiten endgültig zusammenbricht. Die Clubs dann sowieso – die Logik dieser Demonstranten will mir nicht in den Kopf: Es wird ein Staat in die Verantwortung genommen für etwas, was sie selber anrichten: die Republik mit ihrem Loghoröe infizieren und anschließend beklagen, dass die Geschäfte ruiniert werden. Sprechen wir lieber von chromatischen Tonleitern?

Ist eh schwierig, nicht von Verschwörungen auszugehen, nur eben nicht im Sinn derjenigen, die den Staat für alles verantwortlich machen, sondern im Sinne derjenigen, die den Staat abschaffen wollen … wie sie am Brandenburger Tor gesichtet wurden (Jesus lebt! Aua.). Was das mit Berliner Jazz zu tun hat? Nun – mal eben so simpel und einfach: er findet kaum mehr statt.

Und selbst dort, wo er stattfindet, darf ich mich nicht hinbegeben, ich bin Risikogruppe erster Güte. Habe einen gebrochenen Flügel, eine dickes Mundstück und rudere mit einem Dirigentenstab (mal Zeige- mal Ringfinger) in der Luft herum, chromatische Tonleitern zu fangen.

Schade um den Sekt, korrekt.

Berlin Jazz House of Jazz
Alter Stadtgrundriss vom Molkenmarkt – wo die Alte Münze zu finden ist.

Erfreulich dagegen die Entwicklung um die Alte Münze. Das Hin und Her lässt sich hier verfolgen: Kein Jazz-House – Doch Jazz-House : Offen ist dabei, wie das inhaltlich gefüllt werden will. Sollte es ein Big-Band Institut werden wie das Lincoln-Center von Wynton Marsalis in New York, wäre tatsächlich nichts gewonnen, dagegen spricht zum Glück auch, dass das Jazz-House in der Alten Münze wahrscheinlich drei Nummern kleiner ausfallen wird. Ob es auch seine Türen öffnet für Neue Musik, kann ich noch nicht erkennen, wo die Grenzen zwischen neuem Jazz und Neuer Musik fließend sind, wahrscheinlich ja. Auch darf nicht unterschlagen sein, dass es mit dem Boulez Saal keine drei Straßen weiter ebenfalls eine Möglichkeit gibt, Neue Musik zu erleben. Überhaupt: Die so unterschiedlichen Institutionen wie Ig-Jazz Berlin, Das Jazz-Institut Berlin (ein HDK Institut), die Initiative neue Musik Berlin. Sie für die Öffentlichkeit alle sichtbar zu machen, wäre auch mal ein Ziel, vielleicht erhöht das Jazz/House die Bereitschaft zur Interaktion – nehmen wir einmal den Gründungsvater der Idee vom Jazz-House Till Brönner in die Pflicht und erinnern ihn an seine Worte: “Das HOUSE OF JAZZ BERLIN ist in seinem Konzept schon jetzt Zentrum für musikalische Integration und Kommunikation der Kulturen.” Hoffentlich haben wir nicht geträumt.

Berlin Jazz House of Jazz Alte Münze
Berlin Jazz House of Jazz

Damit wir uns auch mal Aug in Auge richtig missverstehen – der Berliner ist ein zwar mauliger Freund, im Kern aber genügsam, fleißig und nie ausgeschlafen, er kauft keine Berliner, nur Pfannekuchen, er isst auch keine Hamburger, sondern Pommes, und die Currywurst ist eine Charlottenburgerinnen-Erfindung, keine Idee aus Potsdam. Kommen wir zu den Musikern und Musikerinnen für diese Woche mit Herkunft oder Ansässigkeit Berlin. Vorweg, Glückwunsch zur Wiedereröffnung des B-Flat – hoffentlich gelingt Euch das!

Berlin Jazz House of Jazz

B-Flat in der Dirchsenstraße

Weitere Jazz-Favoriten Berlins – in Kürze – bin ein bisschen in Corona-Stimmung. Mein Iphone hat mir gestern gesagt, ich habe eine Risiko-Begegnung gehabt. Dieser Text ist nun das Ergebnis dessen – ob das schon Ergebnis einer Infektion ist – kann ich erst in zwei Wochen beurteilen. Insofern: Bleibt gesund, haltet die Abstände, wascht euch die Hände, und schickt denen dort (den Gejagt-Verfolgten) Grüße von mir, mich könnte es wie sie jederzeit erwischt haben. Und ich kann ihnen leider so gar nicht folgen. Weder im esoterischen Sinn, noch im organisatorischen – ich weiß, das hat mit Jazz nichts zu tun – oder doch? Gegen das Unterkomplexe. Eine leise Hoffnung, die zählt: dass sie mithelfen, eine interessante und vielfältige Kulturlandschaft zu bauen. Zur Vielstimmigkeit gehört dann wohl auch mal ein grollender Bass. Sollen sich doch aber bitte nicht wundern, wenn auch der vielstimmig ist.

Nochmal: es tut mir aufrichtig leid für all die Musiker und Musikerinnen, die nicht spielen dürfen – und Hilfe und Unterstützung brauchen. Fatal wäre tatsächlich, wenn all diese Kultur einfach wegbricht. Deswegen: Helft einander, kauft die Aufnahmen (Heute ist wieder Voll-Support-Tag bei Bandcamp – die Einnahmen gehen zum Löwenanteil an die Musiker*innen) Nett wäre denn auch, wenn unter den Musikerinnen ein Austausch stattfände, dass es Leute im Netz gibt, die ihre Zeit investieren, um für Aufmerksamkeiten zu sorgen jenseits dessen, was man schon mitbekommt. Denn auf Dauer halte ich dieses vor mich Hinposten ohne Resonanz nicht aus. Es ist schon noch ein Geben und Nehmen, das Ganze. Bitte Danke, mir gehts gut. Dir auch? Ich sage es nochmal anders: Ich könnte zur Abwechslung mal wieder die Seite wechseln und auch Musik machen, macht wahrscheinlich mehr Spaß als dieses verlassene Internet abzufüllen.

Schade um den Sekt, korrekt.

https://verhoovensjazz.net/musicians-berlin/