Julia Hülsmann piano
Julia Hülsmann (geb. 1968 in Bonn) gehört seit vielen Jahren zu den profiliertesten und eigenständigsten Stimmen des zeitgenössischen europäischen Jazz. Nach dem Studium an der Hochschule der Künste Berlin gründete sie in den 1990er-Jahren ihr eigenes Trio, das bis heute den Kern ihres künstlerischen Schaffens bildet.
Während ihr Trio seit vielen Jahren das Zentrum ihres Schaffens bildet – eine Art Labor für kammermusikalische Feinarbeit, öffnet das Quartett mit Uli Kempendorff als zusätzlicher Stimme das Klangspektrum deutlich. Im Trio ist Hülsmanns Musik stärker auf Transparenz und harmonische Schattierungen fokussiert; jede Note scheint abgewogen, jede Pause hat Gewicht. Das Zusammenspiel mit Marc Muellbauer und Heinrich Köbberling ist dabei so eingespielt, dass es fast telepathische Züge trägt: ein stilles Einverständnis über Dynamik, Form und Stille.
Mit dem Quartett hingegen entsteht eine neue, dialogische Spannung. Kempendorffs Saxofon erweitert den harmonischen Raum, bringt eine improvisatorische Direktheit und manchmal auch ein Moment von Unvorhersehbarkeit hinein. Hülsmann reagiert darauf nicht mit Kontrolle, sondern mit Offenheit – sie stellt Räume bereit, in denen sich die vier gegenseitig herausfordern und stützen. So wird aus der kammermusikalischen Geschlossenheit des Trios im Quartett eine offenere, erzählerischere Form: weniger Meditation, mehr Gespräch.
Auf dem Label ECM hat sie seit 2008 eine Reihe von viel beachteten Alben veröffentlicht, die ihren unverwechselbaren Stil zwischen lyrischer Klarheit, harmonischer Feinheit und kammermusikalischer Kompaktheit zeigen.
2025-11-17 @A-Trane 20:30
Uli Kempendorff – saxophone
Julia Hülsmann – piano
Marc Muellbauer – bass
Heinrich Köbberling – drums
Special Guest: Hildegunn Øiseth – Trumpet / Flügelhorn // Bukkehorn
Hans-Jürgen Linke in der Frankfurter Rundschau:
Julia Hülsmann Quartett „The Next Door“: Eine Geschichte aus vier Handschriften
londonjazznews | Jazztrail | Jazzviews
Wikipedia
geboren 1968 in Bonn, Piano, lebt seit 2006 in Berlin, seit 2008 bei ECM- zuvor bei ACT
Scattering Poems 2003 ausgezeichnet mit dem German Jazz Award
Discography
| Year recorded | Title | Label | Personnel/Notes |
|---|---|---|---|
| 2000 | Trio | BIT | with Muellbauer, Winch |
| 2003 | Scattering Poems | ACT | with Rebekka Bakken |
| 2004 | Come Closer | ACT | with Anna Lauvergnac |
| 2006 | Good Morning Midnight | ACT | with Roger Cicero |
| 2008 | The End of a Summer | ECM | with Marc Muellbauer (bass), Heinrich Köbberling (drums) |
| 2008 | Fasıl | ECM | with Marc Sinan (guitar), Yelena Kuljić (vocals), Lena Thies (viola), Marc Muellbauer (bass) |
| 2011 | Imprint | ECM | with Marc Muellbauer (bass), Heinrich Köbberling (drums) |
| 2013 | In Full View | ECM | with Tom Arthurs (trumpet, flugelhorn), Marc Muellbauer (bass), Heinrich Köbberling (drums) |
| 2014 | A Clear Midnight: Kurt Weill and America | ECM | with Tom Arthurs (trumpet, flugelhorn), Marc Muellbauer (bass), Theo Bleckmann (vocals) |
| 2016 | Sooner and Later | ECM | with Marc Muellbauer (bass), Heinrich Köbberling (drums) |
| 2019 | Not Far From Here | ECM | with Uli Kempendorff (Tenor Saxophone), Marc Muellbauer (Double Bass), Heinrich Köbberling (Drums) |
| 2022 | The Next Door | ECM | with Uli Kempendorff (Tenor Saxophone), Marc Muellbauer (Double Bass), Heinrich Köbberling (Drums) |
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