The Counterfictionals – An Incomplete Encyclopedia of Gentle Emotions
Release 20.06.2025
Bjørn Heebøl: Drums
Tove Sørensen: Bass
Maja Romm: Electric guitar
Henriette Groth: Viola, clarinet, piano
Jeppe Zacho: Clarinets, saxophone
Kristoffer Rosing-Schow: theremin, saxophones, clarinets;
founder, composer, and musical director
counterfictionals
Der Lackmustest fast jeder Aufnahme ist: warum soll ich ausgerechnet dieses oder jenes hören, wo es mehr als hundert weitere gibt mit ähnlicher oder fast schon gleicher Ausrichtung, das ist nicht nur genreübergreifend, sondern wird gleich auch deutlich im Wechselspiel der Spezifikation, in diesem Fall: handelt es sich um Filmmusik, ironisch betrachtet um Jenseitsmaterial aus dem Fundus der ewigen Grundlosigkeit oder der abstrakten Ewigkeitsfiktion, The Counterfictionals heißt die Formation aus Dänemark und hat unter der Leitung von Kristoffer Rosing-Schow 2019 schon für beachtlichen Windwirbel filmischen Ausmaßes gesorgt. Filme waren und sind schon immer ein Grund, ausgerechnet dieses oder jenes Stück auf die Playlist zu setzen mit Bedacht unter Verdacht oder mit Absicht oder eben ohne Grund, einfach weil es gefällt.
Wenn du die KI fragst, warum du die beiden Alben der Counterfictionals hören sollst, bekommst du als Antwort: weil die Counterfictionals sich auf die Filme von David Lynch, Sergio Leonne oder gar die des legendären Independent-Studio-A24 beziehen und mit jedem Stück bestimmte Szenen und Figuren gut einfangen: sei es die warme Liebe von Fargo, die düstere Romantik von Kill Bill oder das unheimliche Geheimnis von Twin Peaks. Es folgen die Hinweise auf Instrumentierung und das vielschichtige Storytelling. Außerdem sind sie mit No Hay Banda aus dem Jahr 2019 nominiert gewesen für das Album des Jahres 2019.
Vorschusslorbeeren haben wir auch für das neueste Album zu verzeichnen. Für Paris‑Move spielen sie schlicht instrumentale Fantasie… die dazu einlädt, einen eigenen Film im Kopf zu drehen. (paris-move.com) Für allaboutjazz ist die Aufnahme vollgepackt mit einer Palette von Klängen, die weit über einfache Klavier-, Gitarren- und Rohrblattklänge hinausgehen, eine tranceartige Hommage an die Meister des Unheimlichen, eine überraschende Aufnahme die Gesamtlänge einer LP. (allaboutjazz.com)
Ein weiteres Motiv könnte sein: herauszuarbeiten, welche Musik gehört zu welchem Film und wie ist die Auflösung von Herausforderung zu Umsetzung – und wenn die neue Aufnahme hier und da dunkel erscheint, kann das Vorgängeralbum helfen, die Heiterkeit zu hören, das Helle und Leichte, und wird das zu leicht, zu flockig, schimmert die thematisch dunklere Film Noir Atmosphäre wieder durch aus Aufnahme zwei – wie so häufig bei kreativen Prozessen, entsteht eine weitere unvollständige Enzyklopädie der sanften Emotionen aus der Welt der Gegenfiktionen, jeder Film erzeugt eigene Gegenwelten –
Aufnahmen, die für Audio- wie Cinephile gleichermaßen interessant sind und eine schöne Brücke schlagen zwischen der Möglichkeitsform Musik und der Möglichkeitsform all der Kultfilme von Lynch, Tarantino oder Terry Gilliam und Alan Parker, so sehr, dass beide Rezeptionsebenen zu ganz eigenen Realitätsformen werden, die dir auf Schritt und Tritt folgen durch deinen eigenen Film Noir, gerade eben auch zu Zeiten, da man häufig zu hören und zu lesen bekommt, dass du dir all das, was gerade politisch oder gesellschaftlich geschieht, gar nicht ausdenken kannst und eine weitere Antwort naheliegt: oh doch, da lässt sich noch viel mehr herausfinden und schaffen, machen und filmisch wie musikalisch umsetzen. Eine nie vollständig werdende Enzyklopädie in unendlich vielen Folgen.
Die Antworten auf die Fragen lauten so gesehen: Ja, Lackmustest bestanden, wenn nicht übererfüllt, da es mehr als zwei Gründe gibt in diesem grundlos dunklen Filmwasser zu fischen und hier oder dort reinzuhören oder vorbeizukommen, im Gegenteil, nach intensiverer Beschäftigung öffnen sich weitere Türen, weitere Dreharbeiten und weitere Sequenzen, Momente, Filme und Szenen wie Aufnahmen, zum Beispiel auch die Musiken zu den vorliegenden Inspirationsquellen, es sind dies nicht gerade wenige … von Ennio Morricone bis all den Evergreens entlang der Größen der Filmkunst. Gerne mehr davon.

von THE COUNTERFICTIONALS
Auch als Vinyl
No Hay Banda (2019)
- Inspirationsquellen:
- 1 Club Silencio – Mulholland Drive, by David Lynch
- 2 Lee Van Cleef – Für eine Handvoll Dollar (Originaltitel: Per un pugno di dollari, 1964; englischer Titel: A Fistful of Dollars)b Sergio Leone
- 3 Punch-Drunk Love – Inspired by Punch-.Drunk Love by Paul Thomas Anderson
- 4 Aske on New Adventures – Inspired by Aske Bentzons Music
- 5 Jaques Mayol dans le metró – Inspired by the Big Blue by Luc Besson
- 6 Looking for Johnny Favorite – Inspired by Angel Heart by Alan Parker
- 7 The processing of Freddie Quell – Inspired by the Master by Paul Thomas Anderson
- 8 The Three Beggars – Inspired by Antichrist (2009, Lars von Trier)
- 9 Magic Hands of Jens Okking – Inspired by Children’s and TV music
- 10 Waves for Quohen Leth – Inspired by the Zero Theorem by Terry Gilliam
- Nominated for Jazz Album of the Year at the Danish Music Awards.
- All About Jazz lobte die Mischung aus eindringlichem Tango, staubigem Western und glitchigem Noir und hob das Hydrofonium als eine der vielen einfallsreichen Texturen hervor (allaboutjazz.com).
An Incomplete Encyclopedia of Gentle Emotions (out June 2025)
- Inspirationsquellen:
- Poems and Rain – The French Dispatch (2021) – by Wes Anderson
- Norm Gunderson’s 3‑Cent Stamp – Fargo (1996) – by Joel & Ethan Coen
- Beatrix and Bill – Kill Bill: Vol. 2 (2004) – by Quentin Tarantino
- Puppets – Being John Malkovich (1999) –by Spike Jonze
- The White Lodge – Twin Peaks (TV-Serie, 1990–1991 & 2017) – by David Lynch