Steven Nichols – From Dust
Steven Nichols – From Dust
Steven Nichols – From Dust
release 21.06.2024 | label: Ubuntu
Steven Nichols – trumpet
Charlie Rees – saxophone
Reuben Goldmark – piano
John Jones – bass
Amund Kleppan – drums
Neulich wurde ich gefragt, warum ich diese Website betreibe. Mir fiel außer dem lapidaren Hinweis: um die Jazzszene zu heben, keine andere Antwort ein – ich hätte antworten sollen: um dir Musik zu präsentieren, die du nicht kennst. Dabei meine ich Musikerinnen und Musiker, die du nicht kennst, die selbst ich nicht kannte – und die sich hervortun durch außergewöhnliche Aufnahmen. In diesem Fall möchte ich dir eine solche Aufnahme vorstellen. Es handelt sich um From Dust von Steven Nichols.
Ich frage dich, wie hättest du es gern. Ein Hinweis auf die Aufnahme allein wird nicht reichen, da neben dieser einen herausragenden Aufnahme gleich auch viele weitere Aufnahmen erscheinen. Du wirst mir antworten, dass du die Aufnahme nicht kennst, aber wenn sie so herausragend ist, wird sie sicherlich von wichtigen Kommentatoren der Jazzszene aufgegriffen werden und angezeigt.
Ja, antworte ich, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du sie vor die Augen bekommst oder ans Ohr und auch mal reinhörst? Naja, wenn sie so herausragend ist, antwortest du, sicherlich in Kürze. Gut, antworte ich, der Deal steht. Ich zeige dir diese Aufnahme an und behaupte nicht nur, dass sie herausragt, sondern ahne und spüre auch, dass sie dir gefallen wird. Wir haben es mit einer Aufnahme aus dem Londoner Jazzzirkel zu tun. Das könnte, ja, sollte dich interessieren.
Undzwar: es ist keine Aufnahme aus der Londoner Beat-Szene, sondern eine aus der Ecke Birmingham Conservatorium & Royal Academic of Music – erste Adressen auf „der Insel“ sozusagen, das kannst du übrigens, solltest du glauben, eine Aufnahme sei erst dann eine herausragende, wenn sich die allseits bekannten Stimmen darum bemühen, im Interview nachlesen, das Londonjazznews gegeben haben anlässlich dieses herausragenden Debuts.
Nun dürfte es dir vielleicht etwas leichter fallen, diese meine Meinung zu teilen, nicht wahr. Also die Frage, warum ich diese Website betreibe, ist fürs erste beantwortet: diese eine Aufnahme allein ist die Mühe wert, wenn ich dir helfen kann, Gefallen an dieser Aufnahme zu finden, habe ich meine Aufgabe richtig gemacht und erfüllt.
Und, sage ich, um die Wahrscheinlichkeit, dass auch du diese Aufnahme an dich ranlässt zu erhöhen, gebe ich es noch einmal bekannt: eine Aufnahme, wie du sie von einem Debuttanten gewiss nicht erwartest, sie ist in allem, was die Traditionslinien des Jazz auszeichnet, vorne mit dabei – interessant finde ich auch den Hinweis, was Steven Nichols zu den Free-Jazz-Einlagen mitteilte: „Und bring noch ein bisschen Chaos mit.“ Es fällt nicht nur auf, dass die Trompete von einem gespielt wird, der zeitlébens nichts anderes wollte als Trompete spielen, er hat auch ein unfassbar kompetentes Team um sich herum, man wünscht ihnen, dass sie eben nicht nur als Insidertipp fungieren, sondern gleich auch ihre wegweisende Dynamik und Intensität weitertragen.
Im Interview hast du zum einen die Bestätigung: 9 Jahre lernte er bei Percy Pursglove, zwei seiner Bandmitglieder lernte er auf der Chetham’s School of Music kennen, das sind Charlie Rees am Saxophon und Reuben Goldmark am Piano. Schließlich studierten sie gemeinsam an der Royal Acadamy of Music, eine der laut Wiki führenden Musikintitutionen weltweit. Drei der Stücke, „Treyarnon“, „Every Cloud“ und „Nebula“, verfassten Charlie Rees und Steven Nichols zusammen. Das Saxophonspiel von Charlie Rees ist stark beeinflusst von Steve Grossmann. John Jones am Bass und Armund Kleppan am Schlagzeug lernte er an der Royal Acadamy kennen – das erfährst du alles im Interview – bitte – Danke!
Kommen wir zur Motivation, einem Ziel oder der Idee zum Album, das Steven Nichols so umschreibt:
„From Dust‘ ist mein Debütprojekt, das sich in den letzten Jahren allmählich entwickelt hat. Es hat sich durch das Spielen und Studieren mit den unglaublichen Musikern auf dem Album entwickelt, vor allem aus den musikalischen Verbindungen, die ich mit dem Saxophonisten Charlie Rees und dem Pianisten Reuben Goldmark entwickelt habe, die meine musikalische Reise beeinflusst und meine Kompositionen im letzten Jahrzehnt inspiriert haben. Das Projekt fiel auch mit meiner Reise zum Glauben an Christus zusammen. Während dieser Zeit wurde ich zum Schreiben inspiriert, und diese Reise erweckte ‚From Dust‘ zum Leben. Der Name schien passend, um widerzuspiegeln, was ‚From Dust‘ ins Leben rief!“
In den Liner Notes des Albums, bei Ubuntu* erschienen, lesen wir auch: Martin Hummel, Direktor von Ubuntu Music, fasst zusammen: „Ich habe Steven und seine Musik vor einigen Jahren kennengelernt und war sofort von seinem Kompositionsstil und seinem warmen, ansteckenden Spiel begeistert. Stevens Quintett mit den exzellenten Beiträgen von Charlie Rees (Saxophon) und Reuben Goldmark (Klavier) machen dieses Album zu einem ganz besonderen Debüt. Wir sind begeistert, Teil dieses Projekts zu sein und heißen Steven mit offenen Armen in unserer Ubuntu Music Family willkommen.“
*ein Label, das in kürzester Zeit seit seinem Bestehen 2015 mehr als 150 höchstwertige Alben hervorgebracht hat, auf Wikipedia finde ich keinen Eintrag – Ubuntu als Betriebssystem oder Ubuntu als Party – eine Sudafrikanische Partei oder Ubuntu als Softdink – Ubuntu Music oder Ubuntu Management Group : schlichtweg Fehlanzeige. Ubuntu heißt: in etwa : Menschlichkeit (Wikipedia), das Label übersetzt es in „Ubuntu is an ancient African word that means, “I am because we are”. In short, we are all connected and what one person does in life will, in some way, affect us all.
Über die Zusammenarbeit mit Ubuntu Music sagt Steven Nichols:
„Es ist ein Privileg, mit Martin und dem Team von Ubuntu zusammenzuarbeiten, deren Enthusiasmus und Leidenschaft dazu beigetragen haben, dieses Projekt ins Leben zu rufen. Die Zeit, die Ubuntu jungen, aufstrebenden Künstlern gibt, hat mich zu dem Label hingezogen, und das wurde durch die Ermutigung, die ich während des Projekts von Martin erhalten habe, perfekt verkörpert. Teil eines Labels zu sein, das Künstler wie Chet Baker, Seamus Blake und ein Who’s Who der besten der britischen Jazzszene hat, ist wirklich unglaublich.“
[Auch über Martin Hummel findest du nichts auf Wiki – auch interessant – wenngleich das Hauptzeugnis seiner Mentorenschaft das Label selbst ist – eins, das mit großem Esprit durchzogen ist und seine eigene Geschichte weiterschreibt, davon kann man ausgehen]
Referenzen: jazzfuel | londonjazznews | ubuntumusic
Englisch Version
Recently I was asked why I run this website. At first I didn’t know the answer, except for the terse remark: to elevate the jazz scene – I should have answered: to present you with music that you don’t know. By that I mean musicians that you don’t know, that even I didn’t know – and who stand out for their exceptional recordings. In this case, I would like to introduce you to one such recording. It is From Dust by Steven Nichols.
I ask you, how would you like it? A reference to the recording alone will not be enough, as many other recordings will appear alongside this one outstanding recording. You will reply that you don’t know the recording, but if it is so outstanding, it will certainly be picked up and featured by important commentators on the jazz scene.
Yes, I reply, and how likely is it that you will get it in front of your eyes or ears and listen to it? Well, if it’s that outstanding, you answer, certainly in a short time. Fine, I’ll answer, the deal is done. I’ll show you this recording and not only claim that it stands out, but also suspect and sense that you’ll like it. We are dealing with a recording from the London jazz circle. That could, indeed should, interest you.
It’s not a recording from the London beat scene, but one from the Birmingham Conservatorium & Royal Academic of Music – top addresses on „the island“, so to speak. If you believe that a recording is only outstanding when the well-known voices are involved, you can read about it in the interview given by Londonjazznews on the occasion of this outstanding debut.
Now it might be a little easier for you to share my opinion, isn’t it? So the question of why I’m running this website is answered for now: this one recording alone is worth the effort, if I can help you enjoy this recording then I’ve done my job properly and fulfilled it.
And, I say, in order to increase the likelihood that you too will let this recording get to you, I’ll announce it once again: a recording that you certainly don’t expect from a debutant, it is at the forefront of everything that characterizes the traditional lines of jazz – I also find it interesting that Steven Nichols says about the free jazz interludes: „And add a little chaos.“ Not only is it striking that the trumpet is played by someone who has never wanted to do anything other than play the trumpet, he also has an incredibly competent team around him, and you wish them not only to act as an insider tip, but also to carry on their pioneering dynamism and intensity.
In the interview you have confirmation: he studied with Percy Pursglove for 9 years, he met two of his band members at Chetham’s School of Music, Charlie Rees on saxophone and Reuben Goldmark on piano. They eventually studied together at the Royal Acadamy of Music, one of the world’s leading music institutions according to Wiki. Three of the pieces, „Treyarnon“, „Every Cloud“ and „Nebula“, were written by Charlie Rees and Steven Nichols together. Charlie Rees‘ saxophone playing is strongly influenced by Steve Grossmann. He got to know John Jones on bass and Armund Kleppan on drums at the Royal Academy – you can find out all about them in the interview – please – thank you!
Let’s move on to the motivation, a goal or the idea behind the album, which Steven Nichols describes as follows:
’From Dust’ is my debut project that has been gradually formed over the last few years. It has developed through playing and studying with the incredible musicians on the album, primarily out of the musical connections I have developed with saxophonist, Charlie Rees, and pianist, Reuben Goldmark, who have influenced my musical journey and have inspired my compositions over the last decade. The project also coincided with my journey to faith In Christ. I was inspired to write throughout this period and that journey brought ‘From Dust’ to life. The name seemed fitting to reflect a debut release and a life which have been brought ‘From Dust’, into life!”
In the album’s liner notes, published by Ubuntu*, we also read: Martin Hummel, Director of Ubuntu Music, concludes: “ I was first introduced to Steven and his music a few years back and was immediately attracted to his compositional style and his warm, infectious playing. Steven’s quintet, featuring the excellent contributions Charlie Rees (sax) and Reuben Goldmark (piano), make this a very special debut album. We are thrilled to be a part of this project and we welcome Steven with open arms into our Ubuntu Music Family.”
Ubuntu’s first Recordings since 2015
*a label that has produced more than 150 top-quality albums in a very short time since it was founded in 2015, I can’t find an entry on Wikipedia – Ubuntu as an operating system or Ubuntu as a party – a South African party or Ubuntu as a soft drink – Ubuntu Music or Ubuntu Management Group : simply missing. Ubuntu means: roughly : Humanity (Wikipedia), the label translates it into „Ubuntu is an ancient African word that means, „I am because we are“. In short, we are all connected and what one person does in life will, in some way, affect us all. Steven Nichols says of the collaboration with Ubuntu Music:
“It is a privilege to work with Martin and the team at Ubuntu whose enthusiasm and passion helped bring this project to life. The time Ubuntu gives to young, upcoming artists drew me to the label and this was perfectly embodied by the encouragement I have received throughout the project from Martin. Being part of a label that has artists including Chet Baker, Seamus Blake and a who’s who of the best of the British jazz scene is truly unbelievable.”