Ignaz Schick – The Cliffhanger Session
Ignaz Schick – The Cliffhanger Session
releases: 01.01.2024 / 15.07.2024
Ignaz Schick – alto & baritone saxophone
Ingebrigt Håker Flaten – double bass
Oliver Steidle – drums, percussion
Ignaz Schick Wikipedia | Zangimusic | Bandcamp
Ingebrigt Håker Flaten Wikipedia | The Man with the Bass | Bandcamp
Oliver Steidle Wikipedia | drums & comp | Bandcamp
Jeanne Phillips: Die Leute sagen immer, diese Musik sei schwierig.
Well, ich habe keine Probleme damit
Auf der Suche nach Cecil Taylor, 1990, Meinrad Buholzer
Die totale Freiheit in der Musik ist wie das grosse Weiss in der Kunst. Weiter geht es nicht mehr. Deshalb gibt es nur noch Variationen, Mischformen, Grenzfälle. (…) Es fehlt mir die Sprache, um den Free Jazz zu beschreiben. Ich verfalle immer wieder auf das gleiche halbe Dutzend Formeln – oder auf freie Assoziationen. Und es scheint nicht nur mir so zu gehen (…) Die Kritik benutzt entweder ein rudimentäres, stereotypes Vokabular – oder sie ist rein spekulativ. Nicht, weil die Autoren dumm wären, sondern weil sich die Musik nicht näher beschreiben lässt. Manfred Papst 2005 NZZ
In Von Gummi und Filz gefesselt Maxi Sickert Die Zeit ist zu lesen, dass Ignaz Schick in seiner Kindheit vertraut gemacht wurde mit Ornette Coleman und Albert Ayler, dazu mit der Fire Music von Archie Shepp – 11jährig traf er auf dem Festival Saalfelden Don Cherry, 1990 erscheint John Zorns Naked City. Vom Deutschlandfunk erfahren wir, dass er Pop-Musik mied, viel nachdenkt und selten lacht. Dort erfahren wir auch, dass er nicht nur Saxophonist ist oder Turntable-Artist, er spielt vielmehr mit vielen, möchte sagen, sehr vielen Musikern und Musikerinnen zusammen und für sie alle jeweils entsprechend. Mal produziert er Sounds, die so laut sind, dass sie wehtun, dann spielt er Free Jazz oder er verfremdet elektronische Klubmusik. Studiert hat er in München – nicht wie der Hermann von Edgar Reitz in Die Zweite Heimat an der Hochschule für Musik und Theater, sondern an der Akademie der Bildenden Künste München – insofern interessant als, Zitat: Natürlich musste ich Zeichnen und eine Aufnahmeprüfung machen. Aber ich habe meinem Professor von Anfang an gesagt: ich werde keine Bilder malen und auch nicht Kunsterzieher werden. Ich will an meinen Klanggeschichten arbeiten – in der Zeit auch die Auseinandersetzung mit der kompletten Geschichte der avantgardistischen Musik des 20 Jahrhunderts stattfand.
Set 1 Back to The Roots.
Mitten hinein geht es in The Cliffhanger Session Vol1 und Vol2, so als spielten sie so schon seit Jahren, so, als spielten sie so noch in Jahren und würden ewig so weiterspielen, hier ein Loop, dort eine Schleife, hier eine Spur, ein Zitat, eine Welle, ein Drängen, Halten, Wuchten, Stoppen, unterwegs und nirgends angekommen, es wird nicht aufhören zu sein, Echtzeit wäre so gesehen gedehnte Zeit, wenn du sie komprimiert haben willst, kannst du sie strecken, willst du sie als Zeit in der Fläche, kannst du sie einstampfen, willst du sie im Modell All-Zeit, ziehe sie heran: wiederhole es, du planst mit an der Zukunft, es heißt Back to The Roots nochmal weit ausgeholt und rollt sich aus – rein, melodisch, rhythmisch, energetisch – es geht in die Grenzbereiche der Möglichkeitsformen.
Kannst du dich an alles von Dolphy erinnern, oder von Mingus, oder von denen, die den Free Jazz nicht mochten, wie Miles, weil es ihm zu chaotisch zuging – inzwischen gibt es dafür ein kollektives Vermächtnis scheinbar, höherfliegend schnellerwerdend, weit wegführend – und am Ende war es ein Jackson Pollock GEMÄLDE – es beginnt nicht per Intro – mittenrein gehts
Eine Aufnahme, die STOFF wird eines Konzerts zwei Tage in Folge. Gleich auch verfalle ich in das halbe Dutzend Formeln – oder auf freie Assoziationen. Die Trennschärfe der Begriffswelt scheint nicht möglich: hör es dir an, die eigene Stimme und Werkzeug und Dynamik. Vermeide Replikationsversuche, die Wiederholungen der immer gleichen Anspielungen seit Eric Dolphy, Ornette Colemen, John Coltrane und Sun Ra, oder Pharoah Sanders und: Albert Ayler, Peter Brötzmann, Tom Rainey, Phish und John Zorn. Die Hinweise auf die Berliner oder New Yorker Szene – an den Ausfallstraßen steht die Jazzpolizei und verlangt nach den Papieren – du zückst ein Buch, das nie erschien. [Wollte sagen: In welcher Liga sie spielen]
Die Cliffanger Sessions fanden im ausland statt.
Eines der vielen Klischees über den Jazz lautet: man brauche kein Vorwissen, du sollst dein Ohr mitbringen, dein Herz, das wummert jedesmal, wenn du wortloses Denken meinst, obwohl es Musik ist, in seinem Massiv, in seiner Wucht und in seiner konfrontativen Herausforderung. Wer entblößt wen. Der Ton die Musik oder die Klangschale den Körper?
Auch nachzuhören in den farbigen CD-Reihen – mit Turntables – und zu erleben reihum mit allen der Szene, auch oder gerade in der Echtzeitmusik-Szene, deren Mit-Initiator, Kurator und Förderer Ignaz Schick war ober besser: ist. Echtzeitmusik lebt weiter und kann als Sound-Courage seiner Community weiterverfolgt werden und belebt.
Set 2 im Umspannwerk der Erfindung.
Was in der Anmoderation zu The Cliffhanger Session kurz dargestellt wird: die Power-Duo Aufnahmen mit Oliver Steidle, ILOG 2 und ILOG 3 sollen für sich bestehen bleiben, sie kommen in anderer Intrumentation daher, man hört Ignaz Schick an den Turntables und anderen elektro-akustischen Instrumenten, selbst konzipiert, möglicherweise nur für die Aufnahmen, vielleicht auch zwischen den Noises und Störungslauten, den Pitsches und Shifters und Loopers, wie sie alle heißen hin und herwechselnd – Oliver Steidle macht am Schlagwerk ein entsprechend akzentuiertes Klopfen, Rasseln, Treiben und Wirbeln geltend – Mark Corroto von allaboutjazz schrieb dazu vor kurzem: Die einzige Frage, die es zu beantworten gilt, ist, ob es so viel Spaß gemacht hat, diese Musik zu kreieren, wie sie zu konsumieren. Gemeint ist der Ernst bei der Sache, mit der Ignaz Schick jedes Mal aufs Neue anzutreffen ist.
Ich sehe und lese zu den Vorgehensweisen von Schick: … lernte ich, dass es dringend notwendig ist, ungehörte Klänge zu finden, aber auch, wie man das Material strukturiert und formt. Und wie man den Klang innerhalb eines Objekts erforscht und verstärkt … In diesem Unterricht wurde mir auch bewusst, wie wichtig die Aufmerksamkeit für den Ton ist. Ganz gleich, welches Material, Instrument oder Equipment man benutzt. Es ist nur der ganz persönliche Ton, der zählt und dich einzigartig oder erkennbar macht. Eine kleine Phrase und man weiß, dass es Jimmy Lyons ist, ein einziger Ton und man weiß, dass es Don Cherry ist, ein Glucksen und man weiß, dass es Axel Dörner ist, ein Klicken und man weiß, dass es Burkhard Beins ist. Ein Flüstern, und man weiß, es ist Phil Minton. Es ist ein ständiges Thema für mich, meinen eigenen, einzigartigen und persönlichen Ton zu finden … Früher habe ich einfach das Equipment gegen etwas anderes ausgetauscht, wenn ich neue Sounds finden wollte, aber heutzutage versuche ich, bei einem bestimmten Setup zu bleiben, aber die Art und Weise zu verändern, wie ich es anfasse, um neues Material zu erreichen.
Set 3 Perlonex & Others.
Die Schwarzweiß Aufnahmen – als Farben in den Grautönen, oder eine nach der anderen: im Kreuzfeuer der Geräusche, im Spiegel der Zeit und auf Durchreise wie unter Freunden: man sieht sich, wir telefonieren, rastlos geht es von akustischer über elektronischer zur bildenden Probe – die Zeit zu nutzen, um einige vernachlässigte Talente wie Bildende Kunst, Komposition und nicht zuletzt sein Saxophonspiel wieder aufleben zu lassen. Schick begann zu recherchieren und sich mit Musikern der nächsten Generation und mit Künstlern außerhalb der manchmal einengenden Echtzeitmusik-Ästhetik zu treffen (VOTOMT)
… oder das Studio bespielen in Schweden … es war vollgestopft mit einer schönen Sammlung von Instrumenten, Verstärkern, Effektpedalen und Tape Delays, eine Art Traumland für Musiker. (The Gotheburg Tapes Volume 2) Oder, und so schließt sich ein Kreis – mit der Aufnahme im ausland 2004 – veröffentlicht 2020: Chris Abrahams war oft mit dem fabelhaften australischen Trio The Necks zu Besuch in der Stadt und blieb oft für längere Zeit, um Projekte mit verschiedenen Protagonisten in der Stadt zu starten. Ein Zusammentreffen dieser beiden einzigartigen Künstler war logisch und die Ansätze der beiden verzahnten sich sofort. Abrahams sublime Programmierung des dx7 zeigt einen sehr persönlichen und raffinierten Katalog von Klängen, die mit Schicks heftigen Sinuswellen, Feedback/Signalverarbeitung und gelegentlichen abstrahierten Turntable-Geräuschen kontrastiert werden. Next To Nothing ist reine und unverfälschte elektronische Musik, es wurde kein Editing oder Multitracking angewendet. (Next to Nothing)
Aus der Vita.
1995 geht es nach Berlin, hier steigt er in die sich gerade entwickelnde Echtzeitmusik-Szene ein. Eine Szene, die sich von den opulenten Klangschöpfungen früherer Jahre abwendet und konsequent auf musikalischen Minimalismus setzt. Von der Echtzeitmusik als Kampfbegriff liest du in der TAZ, von der Echtzeitmusik als selbstbestimmung einer szene im Buch (leider vergriffen) im Kalender der Echtzeitmusik siehst du, wer wo wann spielt (!) von der Klangforschung made in Berlin von Christoph Reimann konntest du lesen, im ersten Ausland (no longer up to date) hörst und liest du Echtzeitmusik wie auch im Folge-Ausland (up-to-date) – in der schier unendlichen Liste der Musikerinnen und Musiker erscheint Ignaz Schick als Ignaz Schick is a busy man. Along with running the Zarek label, he’s a vanguard of European improvisation.
The Live Session.
Christian Kühn Wikipedia | kuhnfumusic.com | Bandcamp
Joe Hertenstein Wikipedia | joehertenstein.com | Bandcamp
Aus dem Off.
Frage 1 … wenn Zeit nie echt ist und Musik Zeit braucht, verschlingt, benötigt, einfordert, was ist Echtzeitmusik? Frage 2 Haben Sie einen Tipp für die heranwachsenden Musikerinnen und Musiker: Sie sehen sicherlich auch, immer mehr machen Musik und immer mehr wollen sich finden, oder besser: erfinden. Frage 3 Sie wissen vielleicht, dass eins meiner Lieblingsthemen die Architextur ist, das ist die Literatur in der Architektur oder auch die Konstruktion, die Form, der Raum in der Literatur. Analog zu dem die Frage: Welche Verbindungen sehen Sie zwischen der Literatur und der Musik, da wir immer von Erzählungen und Geschichten umgeben sind und sich viele Konzerte analog dem lesen lassen: als Darstellungen von Geschichten und Erzählungen – geht Ihnen beim Intonieren Ähnliches durch den Kopf? Als Beispiel: Novalis würde sagen: er sucht und findet sich in den Urgründen seines Bewusstseins (Romantik), Roland Barthes würde sagen: er sei Mittel zum Zweck des Transportes vom Außen durch ihn in die Sprache (Moderne) – mir fehlt jetzt ein Beispiel für Postmoderne und Dekonstruktion – in der Zeitphase befinden wir uns augenscheinlich – oder sehen Sie das anders?
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Ignaz Schick – The Cliffhanger Session – english version
Jeanne Phillips: People always say this music is difficult. Well, I have no problems with it
In search of Cecil Taylor, 1990, Meinrad Buholzer
Total freedom in music is like the great white in art. That’s as far as it goes. That’s why there are only variations, mixed forms, borderline cases. (…) I don’t have the language to describe free jazz. I always fall back on the same half-dozen formulas – or on free associations. And it doesn’t seem to be just me (…) The criticism either uses a rudimentary, stereotypical vocabulary – or it is purely speculative. Not because the authors are stupid, but because the music cannot be described in more detail. Manfred Papst 2005 NZZ
In Von Gummi und Filz gefesselt Maxi Sickert Die Zeit we read that Ignaz Schick was introduced to Ornette Coleman and Albert Ayler in his childhood, as well as Archie Shepp’s Fire Music – at the age of 11 he met Don Cherry at the Saalfelden Festival, and in 1990 John Zorn’s Naked City was published. We learn from Deutschlandfunk that he avoided pop music, thought a lot and rarely laughed. There we also learn that he is not just a saxophonist or turntable artist, but that he plays together with many, would like to say many, musicians and for all of them accordingly. Sometimes he produces sounds that are so loud that they hurt, then he plays free jazz or alienates electronic club music. He studied in Munich – not like Edgar Reitz’s Hermann in Die Zweite Heimat at the Hochschule für Musik und Theater, but at the Akademie der Bildenden Künste München – interesting in that, quote: Of course I had to draw and take an entrance exam. But I told my professor right from the start: I’m not going to paint pictures or become an art teacher. I want to work on my sound stories – during which time I also had to deal with the entire history of avant-garde music of the 20th century.
Set 1 Back to The Roots.
Right into the middle of The Cliffhanger Session Vol1 and Vol2, as if they had been playing like this for years, as if they had been playing like this for years and would continue to play like this forever, here a loop, there a loop, here a track, a quote, a wave, a pushing, holding, heaving, stopping, on the way and nowhere arrived, it will not stop, real time would be stretched time, if you want it compressed, you can stretch it, if you want it as time in the plane, you can tamp it down, if you want it in the model all-time, pull it in: repeat it, you help plan the future, it’s called Back to The Roots again far out and rolls out – pure, melodic, rhythmic, energetic – it goes into the border areas of possible forms.
Can you remember anything from Dolphy, or from Mingus, or from those who didn’t like free jazz, like Miles, because it was too chaotic for him – meanwhile there’s a collective legacy for that, seemingly, flying higher, getting faster, going far away – and in the end it was a Jackson Pollock PAINTING – it doesn’t start with an intro – it goes straight into it
A recording that becomes STOFF of a concert two days in a row. I immediately fall into half a dozen formulas – or free associations. The selectivity of the conceptual world does not seem possible: listen to your own voice and tools and dynamics. Avoid attempts at replication, the repetition of the same allusions since Eric Dolphy, Ornette Colemen, John Coltrane and Sun Ra, or Pharoah Sanders and: Albert Ayler, Peter Brötzmann, Tom Rainey, Phish and John Zorn. The references to the Berlin or New York scene – the jazz police stand on the arterial roads and ask for your papers – you pull out a book that was never published. [Wanted to say: in which league they play]
The Cliffanger Sessions took place @ausland.
One of the many clichés about jazz is: you don’t need any prior knowledge, you should bring your ear, your heart, it booms every time you think wordlessly, even though it is music, in its massiveness, in its force and in its confrontational challenge. Who exposes whom. The sound the music or the singing bowl the body?
Also to be heard in the color CD series – with turntables – and to be experienced in turn with everyone in the scene, also or especially in the real-time music scene, whose co-initiator, curator and promoter Ignaz Schick was or better: is. Echtzeitmusik lives on and can continue to be pursued and revitalized as the sound-courage of its community.
Set 2 at the Transformer of Invention.
What is briefly described in the introduction to The Cliffhanger Session: the power duo recordings with Oliver Steidle, ILOG 2 and ILOG 3 are to remain in their own right, they come along in a different instrumentation, you hear Ignaz Schick on the turntables and other electro-acoustic instruments, conceived by himself, possibly only for the recordings, perhaps also switching back and forth between the noises and disturbing sounds, the pitches and shifters and loopers, as they are all called – Oliver Steidle makes a correspondingly accentuated knocking, rattling, driving and whirling sound on the percussion – Mark Corroto from allaboutjazz recently wrote about this: The only question to be answered is whether it was as much fun to create this music as it was to consume it. What is meant is the seriousness with which Ignaz Schick is encountered every time.
I see and read about Schick’s approach: … Here I learned about the urgent need to find unheard sounds, but also about structuring & shaping the material. And how to investigate & amplify the sound within an object. … in these lessons I became aware of how important the attention to the tone is. No matter what material or instrument or equipment you are using. It is only the very personal tone which matters and makes you unique or recognizable. One little phrase and you know it is Jimmy Lyons, a single note and you know it is Don Cherry, one gurgle and you know it is Axel Dörner, one click and you know it is Burkhard Beins. A whisper and you know it is Phil Minton. It is an ongoing issue for me, to find my own unique and personal tone … I would just simply changed the equipment for something else when I wanted to find new sounds, but nowadays I try to stay with a certain set-up but change the way I touch it to achieve new material.
Set 3 Perlonex & Others.
The black and white recordings – as colors in the grays, or one after the other: in the crossfire of sounds, in the mirror of time and in transit as among friends: you see each other, we talk on the phone, restlessly we go from acoustic to electronic to visual rehearsal – to use the time to revive some neglected talents such as visual arts, composition and last but not least his saxophone playing. Schick started researching and meeting up with musicians from the next generation and with artists outside the sometimes narrowing Echtzeitmusik aesthetic. (VOTOMT)
… or playing in the studio in Sweden … The studio was stuffed with a nice collection of instruments, amps, effect pedals and tape delays, a kind of musicians dreamland. (The Gotheburg Tapes Volume 2) Or, and so we come full circle – another recording at ausland in 2004, published 2020: Chris Abrahams often came to visit town with the fabulous Australian trio The Necks and has stayed many times for longer stretches starting projects with different protagonists in the city. A meeting of this two unique artists was logical and the approaches of the two immediately interlocked. Abrahams sublime programming of the dx7 displays a highly personal and refined catalog of sounds which are contrasted with Schick’s fierce sine waves, feedback/signal processing and occasional abstracted turntable noises. Next To Nothing is pure and raw electronic music, no editing or multitracking was applied. (Next to Nothing)
From the Vita.
In 1995, he moved to Berlin, where he joined the emerging real-time music scene. A scene that turned its back on the opulent sound creations of earlier years and consistently focused on musical minimalism. You can read about Echtzeitmusik als Kampfbegriff in the TAZ, about Echtzeitmusik as the self-determination of a scene in the book (unfortunately out of print) in the Echtzeitmusik calendar you can see who is playing where and when (!) you can read about Christoph Reimann’s Klangforschung made in Berlin, in the first foreign country (no longer up to date) you can hear and read about Echtzeitmusik as well as in the following foreign country (up-to-date) – in the almost endless list of musicians Ignaz Schick appears as Ignaz Schick is a busy man. Along with running the Zarek label, he’s a vanguard of European improvisation.
From the off.
Question 1 … if time is never real and music needs, devours, requires, demands time, what is real-time music? Question 2 Do you have a tip for the up-and-coming musicians: you can certainly see that more and more are making music and more and more want to find themselves, or rather: invent themselves. Question 3 You may know that one of my favorite topics is architextur, that is literature in architecture or construction, form, space in literature. Analogous to this is the question: What connections do you see between literature and music, since we are always surrounded by stories and narratives and many concerts can be read analogously: as representations of stories and narratives – do similar things go through your mind when you are intoning? For example: Novalis would say: he seeks and finds himself in the primal grounds of his consciousness (romanticism), Roland Barthes would say: he is a means to the end of transporting the outside through him into language (modernism) – I am now missing an example of postmodernism and deconstruction – we are obviously in that phase of time – or do you see it differently?