Javier Rojo – Música Para Amansar Fieras
Javier Rojo – Música Para Amansar Fieras
release 10.01.2025
Javier Rojo Tenor Saxophone | Álvoro Ocón Trumpet
Eliott Knuets Guitar | Noé Sécula Piano | Joan Codina Bass
Genius Wesley Drums | Fernando Brox Flute
Label: Fresh Sound
„Jede Note, jede Melodie, verkörpert die Erfahrungen und Emotionen, die ich in den letzten fünf Jahren, seit ich Saxophon spiele, gemacht habe. Dieses Album ist mit äußerster Sorgfalt entstanden und versucht, meine authentischsten Gefühle auszudrücken, indem ich die tiefsten Teile meiner selbst in jede Komposition einfließen lasse, von denen jede eine tiefe und persönliche Bedeutung hat.“
Der Druck auf Debütanten ist regelmäßig enorm, sie sollen sich beweisen, sich absetzen und dabei auch überzeugen, sie sollen schlichtweg begründen, warum sie sich an die Öffentlichkeit wagen, nicht wenige holen sich Verstärkung bei etablierten Namen und Größen und hoffen, dass sie so ihr Publikum finden. Nun heißt es in der Anmoderation, Javier Rojo habe sich in der Szene schon selbst einen Namen gemacht, gespielt habe er mit so Größen wie Mark Turner, Guillermo Klein, Lionel Loueke, Chano Dominguez und Aaron Parks. Damit also, könnte man glauben, fallen die Kriterien nicht mehr so stark ins Gewicht und die Messlatte für die erste Aufnahme läge auch nicht mehr so hoch.
Javier Rojo ist in Spanien, genauer Guadalajara geboren, studierte in Basel und bringt einige Einflüsse aus der Jazztradition mit, er hat keine Berührungsängste mit Flamenco oder Pop und spielt auch mit avantgardistischeren Ansätzen, gleich auch ist ihm ein sehr hoher Anspruch technisch wie kompositorisch anzumerken, das zeigt sich in den Stücken Clemirunas und Coefusión Monstruosa, auch hier wird er seinem hohen kompositorischen Anspruch gerecht.
An der Gitarre ist Eliott Knuets zu hören, ihn stellten wir schon vor mit einer eigenen Aufnahme und im Zusammenspiel mit Florian Ross. Mit im Team spielen Freunde Rojos, die er auf ausgiebigen Tourneen in Spanien ebenfalls zu Höchstleistungen ermuntert, auch sie wirken nicht gerade wie Teilnehmer einer Startup Band, das ist mehr als beachtlich, wie hoch das spielerische und technische Niveau dieser Musiker ist, und da mit dieser Aufnahme für sie alle zusammen ein gelunger Anfang gemacht ist, darf das Publikum sich die Namen merken und sich auf hoffentlich viele Live-Auftritte im kommenden Jahr freuen.
Den Liner Notes ist zu entnehmen: Jedes Stück des Albums zeichnet ein musikalisches Bild einer Beziehung, eines Ortes oder einer Geschichte, die Rojo am Herzen liegt. Clemirunas ist eine Widmung an seine Großeltern und die Liebe, Freundlichkeit und Aufopferung, mit der sie ihn inspirieren. Riba ist dem Dorf in Zentralspanien gewidmet, aus dem seine Mutter stammt. Black, White and Colours ist eine Anspielung auf ein Werkzeug, das Rojo zur Trauerbewältigung benutzt. Der Titeltrack, der mit „Musik zur Zähmung von Tieren“ übersetzt wird, bezieht sich auf seine beiden kleinen Cousins, die nur dann Ruhe zu finden scheinen, wenn sie Rojo am Klavier spielen hören.
Mit dieser heiteren Schlussbemerkung bleibt nur noch zu wünschen, dass sie ihren Weg unbeirrt weiter verfolgen und ebenso sehr vom Publikum getragen werden, so gehört lässt sich sagen: jede Art von Sorgenfalte um den europäischen Jazz ist durch kein Wort mehr zu rechtfertigen, auch nicht, wenn man von Debütanten gleich Meisterwerke und über sie selbst Hinausweisendes erwartet. Denn sie hier sind schon sehr weit, was all die Ansprüche angeht.
Javier Rojo – Música Para Amansar Fieras
“Every note, every melody, embodies the experiences and emotions I’ve lived through over the past five years since I began playing the saxophone. Crafted with utmost care, this album strives to express my most authentic feelings, imprinting the deepest parts of myself into every composition, each of which holds profound and personal meaning.”
The pressure on debutants is regularly enormous, they have to prove themselves, stand out and convince, they simply have to justify why they are venturing into the public eye, quite a few get support from established names and greats and hope that they will find their audience that way. The introduction says that Javier Rojo has already made a name for himself in the scene, having played with such greats as Mark Turner, Guillermo Klein, Lionel Loueke, Chano Dominguez and Aaron Parks. So, one might think, the criteria are no longer so important and the bar for the first recording is no longer so high.
Javier Rojo was born in Spain, Guadalajara to be precise, studied in Basel and brings with him some influences from the jazz tradition, he has no fear of contact with flamenco, pop and also plays with more avant-garde approaches, and his very high technical and compositional standards are also evident, as can be seen in the pieces Clemirunas and Coefusión Monstruosa, where he also lives up to his high compositional standards.
Eliott Knuets can be heard on guitar, we have already introduced him with his own recording and in collaboration with Florian Ross, also playing in the team are Rojo’s friends, whom he also encourages to top performances on extensive tours in Spain, It is more than remarkable how high the playing and technical level of these musicians is, and since this recording is a successful start for all of them together, the audience can remember the names and look forward to hopefully many live performances in the coming year.
The liner notes state: Each piece on the record paints a musical picture of a relationship, place, or story Rojo holds dear. Clemirunas is a dedication to his grandparents and the love, kindness and sacrifice they inspire him with. Riba is dedicated to the village in central Spain his mother comes from. Black, White and Colours is a reference to a tool Rojo used to deal with grief. The title track, translated as ‘Music to Tame Beasts’, references his two little cousins, who only seem to find tranquility in hearing Rojo play the piano.
With this cheerful concluding remark, it only remains to wish that they continue on their path undeterred and are just as much supported by the audience, so it can be said: no amount of worrying about European jazz can be justified, not even if one expects masterpieces and something beyond themselves from debutants. They have already come a long way here in terms of all these demands.
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