Tunes and Explorations Florian Ross Octet

Tunes and Explorations Florian Ross Octet

Tunes and Explorations Florian Ross Octet

Florian Ross (p), Bastian Stein (tp), Matthew Halpin (sax), Craig Brenan (tromb), Niels Klein (cl), Elliot Knuets (g), Leon Hattori (p), Dietmar Fuhr (b), Tobias Backhaus (dr) – Germany Köln Release 21.10.2022

Tunes and Explorations Florian Ross Octet
Tunes and Explorations Florian Ross Octet

im Oktober erscheint mein mittlerweile 22. Album – dieses Mal aber nicht mit «eigener Musik» sondern mit der Besinnung auf das «Great American Songbook» – eine Hommage an die Komponisten der tunes, die auch meine persönliche Entwicklung mitgestaltet haben. Fast pünktlich zu meinem 50. Geburtstag also ein kleines Geschenk an meine Vorgänger …

Florian Ross

Dort: The Great American Songbook – eine Sammlung all der besonderen Songs, die es zwischen den Jahren 1920 und 1960 in den USA zu großer Beliebtheit geschafft haben, viele von ihnen sind inzwischen zu Jazz-Standards avanciert und wer denkt bei den Songbooks nicht zuerst an Jerome Kern, Ira Gershwin, Ella Fitzgerald und Frank Sinatra.

Hier: Florian Ross, einer der renommiertesten Komponisten, Arrangeure und Bandleader im deutschsprachigen Raum sowohl, was die kleineren Formate angeht (Trio, Quartet und Solo) als auch, was die Großformate angeht (Bigband oder wie hier auf der Aufnahme Tunes and Explorations als Octet) – die Website von Florian Ross ist gefüllt mit Beispielen seiner Vielseitigkeit: von Kompositionen und Arrangements über Design zum eigenen Label Toy Piano Records hin zu Forschung und Lehre – eine mehr als verblüffende Vielseitigkeit.

Florian Ross zählt als Pianist, Komponist und Arrangeur zu den renommiertesten Jazzmusikern Deutschlands und veröffentlichte mehr als 20 CDs unter eigenem Namen. Er mag es nicht, wie Brad Mehldau Standards spielt und steht auf Toto.

Deutschlandfunk – feature Jazzfacts bei Radiohörer verfügbar Dietmar Fuhr zu Gast

Als ich auf die neue Aufnahme aufmerksam gemacht wurde, war ich gerade dabei, ein Feature über Keith Jarrett und seine Standards zu schreiben, ein Feature, das mir auf zwei Ebenen am Herzen lag: einmal die Vorliebe für eine der besten Aufnahmen von Honneysuckle Rose in meinen Ohren, von Keith Jarrett live in Montreux auf My Foolish Heart von 2007,

zum anderen der Frage wegen, warum es einen Dissens gibt zwischen den Traditionalisten des Jazz zum Beispiel vom Lincoln Center um Wynton Marsalis herum und all denen, die im Jazz weniger etwas überkommen Traditionelles erkennen wollen, sondern etwas per se Widerständiges, Innovatives und Provokatives.

Wer sich häufiger mit diesen Gegenüberstellungen auseinandersetzt, wird weniger auf das Gegensätzliche zu sprechen kommen, sondern auf das sich Ergänzende, sich Erweiternde, das in sich kommunikative Element und wird zwangsläufig, willentlich oder nicht, auf The Great American Songbook zu sprechen kommen.

Tunes and Explorations Florian Ross Octet

Nenn es die Standards im Jazz, nenn es Stücke aus dem Zeitfenster der ersten Kommerzialisierung des Jazz, nenn es amerikanisches Musicaltheater oder amerikanischen Way of Life – wer einige der Songs mehr als in einer Version gehört hat – Beispiele sind unter Books & Movies angesetzt,

wird das Faszinosum, das von ihnen ausgeht nicht mehr von sich weisen können, wird im pathetischen Konfrontationskurs zwischen klassischer Romantik unserer Breiten und der amerikanischen Romantik Made in Hollywood a la Jerome Kern oder Ira Gershwin und George Gershwin eine transatlantische Entsprechung finden.

Wie schon angemerkt, gibt es allein auf jazzstandards.com bis zu 1000 Songs aus dem Great American Songbook, aus dem Florian Ross für sich neun Stück ausgesucht hat, bereichert um einen eigenen Song die Baking Magels und einem Pure Imagination von Leslie Bricusse (im engeren Sinn des Great American Songbooks nirgends angeführt.)

Tunes and Explorations Florian Ross Octet im einzelnen

BAKING MAGELS (Florian Ross) – Der Opener, offenbar auch Making Bagels, zu Deutsch Brötchen Backen – du fragst dich, warum amerikanische Bagels rund sind und im Gegensatz zu unseren Brötchen ein Loch in der Mitte haben – mit Schwung geht es in die Kurve: geführt von Eliot Knuets an der Gitarre. Sein Debut gab er mit 18 (sic!), siehe auch Newcomer Jazzgitarre.

Floran Roass Making Bagels
MAKING BAGELS klaeng festival gladiolus tristis klein klaeng festival gladiolus festival gladiolus tristis jure

Aus der Presse-Info zu der vorliegenden Aufnahme von Florian Ross lässt sich entnehmen, dass es Ross nicht um eine Demontage oder Überhöhung oder Durchkreuzung geht beim Arrangement zu den Songs aus dem American Songbook, sondern um lebendige, moderne Arrangements, die die Originalmelodien beibehalten,

so bleiben diese wunderbaren Melodien ihrer ursprünglichen Bedeutung treu, während sich Ross‘ kompositorische Sprache entfalten kann. Tunes & Explorations ist genau das, wonach es klingt: eine Reise in vertrautes Terrain auf einem ungewohnten Weg.

Pressetext bei Galilleo Music Communication

IT COULD HAPPEN TO YOU, ein Song von Jimmy van Heusen – das ist die Geschichte eines, der beim Gedanken an die Figur, die ihn in die Arme schließen wird, sein Herz verbergen, seine Träume einschließen und keine Sterne zählen will, denn er könnte stürzen, er will den Frühling im Auge behalten, die Kirchglocken läuten hören – und alles, was er sich fragt, was ihm passieren würde, wenn er in den Arm genommen würde, passierte ihm.

Das Stück wurde ursprünglich in moderatem Tempo gespielt, eher langsam bis melancholisch mit viel Geigenwirbeln – (Dorothy Lamour, Dick Byron, Jo Stafford – 1944) siehe auch Einführung zu It could happen to you (…) erst Ahmad Jamal und Miles Davis sollten das Tempo spürbar anziehen.

Florian Ross beginnt im Chorus der Bläser plus Schlagzeug, mit Einsetzen des Bass treibt es freudig voran, bis sich die Melodie in den Schatten bewegt, aus dem sie hin und wieder herauszuhören ist – die Überschneidungen oder Parallelstellungen der Melodie zu den Soli von Trombone, Piano und Trompete bringen dabei ein eigenes Klangbild zustande, das sich durch eine eigene Wärme zu halten weiß.

I SHOULD CARE von Sammy Cahn – eine Melodie, die sich zu erkennen gibt durch chromatisches Absinken, und wo das Ende der Senke erreicht wird, geht es im Schlusstakt die ganze Leiter wieder hinauf. Am leichtesten herauszuhören bei Frank Sinatra. Siehe I should care – keine wirklich einprägsame Melodie, dafür umso nachhaltiger in seiner Melancholie.

Florian Ross verrät uns in den ersten Takten ebenfalls kaum etwas von der Melodie. Bis die Gitarre übernimmt und sich Ton für Ton in die Senke hinabbewegt, das um den Halbton tiefergelegte H zu Hb ist hier der entscheidende Tränendrüsenton. Darauf lässt sich eine Weile ausruhen und darüber lassen sich ebenso viele Geschichten erzählen vom vorsichtig sein, vom Aufpassen, von den Abständen zwischen C-H-H- und Hb auf A-A – das Tempo zurückgenommen, viel Raum für ein ansprechendes Erzählstück aus dem Saxophon. Das nimmt die Gitarre behutsam auf und ab geht es, Doppelpunkt:

HONEYSUCKLE ROSE von Fats Waller, die Beat-Up Nummer schlechthin, hohes Tempo, viel Spielfreude – das Stück spielt man nicht, das feiert man und schickt sich auf Reisen, es ist, was I got my mocho working für eine ordentliche Bluessession ist, ein Paradebeispiel für ausgelassene Stunden unter dem Zelt, Marschmusik für Jazzer und jederzeit durch einen dicken Bums zu ersetzen, den Doppelwumms. Es darf sich auch der Schlagzeuger zeigen, bis alles niedergetrommelt ist. Siehe auch (…) mit durchaus süffisanter aber ironischer Beat me Up-Attitüde.

SEND IN THE CLOWNS von Stephen Sondheim – eine der eindringlichsten und klar identifizierbarsten Melodien überhaupt, wie eine Hymne fast, eine Fanfare, ein Stück wie für unsere Zeit geschrieben, da überallhin Clowns entsandt werden vom Batman Klassiker zum Präsidentschaftsstuhl zum Oberbefehlshaber und und und. Florian Ross arrangiert das Stück in ihm gebotenem Ernst. Das Stück folgt übrigens der Adaption eines Ingmar Bergman Films.

In LONG AGO AND FAR AWAY von Jerome Kern geht Florian Ross wieder ein höheres Tempo. Bedenkt man nun die Beispiele von Jo Stafford oder Frank Sinatra, die eher getragen und sentimental wirken. Wieder eine sehr einprägsame Melodie, ein überaus populärer Song, sogar zum Oskar nominiert: Es ist das alles so lange her und so weit weg, im Uptempo gespielt findest du es bei Chet Baker oder sogar in rasendem Tempo bei Tuomo Uusitalo, auch Ross geht das sehr dynamisch an mit kräftigem Bläsersatz und angelegt als swingende Gangart aus dem Bop heraus, im Wechsel der Solisten, einmal mehr ein feines Aufeinandertreffen von Klavier und Gitarre.

Auch IF I SHOULD LOSE YOU von Ralph Rainger folgt einer schnellen Taktzahl – wieder eine wunderbare Melodie, die für Hans-Jürgen Schaal so richtig zum Heulen sei, dagegen spricht, dass es unzählige Beispiele gibt für eine aufgeklarte und heitere Interpretation, für die sich auch Florian Ross entscheidet. Mit interessanten und abwechslungsreichen Brüchen, Übergangen und Bläsersätzen, über die Ross fingerleicht hinwegtanzt.

PURE IMAGINATION von Leslie Bricusse, eine Ballade: „Ladies and Gentleman, Boys and Girls: The Chocolate Room. – Come with me, and you’ll be in a world of pure imagination!“ uraufgeführt wurde sie in Willy Wonka and the Chocolate Factory von 1971, auf Deutsch Charlie und die Schokoladenfabrik, ein Film von Mel Stuart und Roald Dahl. Ein Song wie gemacht für Barbra Streisand, Jamie Cullum und als käme er ganz aus der Welt der Musicals und Bühnentänze – stehen zwei unter der Laterne und … Florian Ross geht die Melodie mit vorsichtigen Klavieranschlägen an, überlässt die Melodie Saxophon und Trompete, das Klavier schwingt mit dem ersten Dreiklang als Glockenton durch, Trompete und Gitarre antworten mit zurückhaltender Improvisation. Eingebettet ins Gewicht der Melodie.

Tunes and Explorations Florian Ross Octet Pure Imagination
Tunes and Explorations Florian Ross Octet

FUN RIDE, ein Song von Bill Evans 1957, notiert als Fast Swing in Viertelton=210 – es geht im Bop Tempo über die Strecke, mit treibendem Schlagzeug und Bass. Die Bläsersektion ist für die melodischen Formationen zuständig und verharrt erst einmal über dieser voluminösen und jede Überraschung bereithaltende dichte Sequenz, die Gitarre darf schließlich und übergibt ans Saxophon, die Balance zwischen Volumen und Einzelstimme ergänzen und verstärken sich jeweils, ein Big Band Volumen, du darfst gleich auf REPEAT drücken – und auch den kraftvollen Bass wahrnehmen, Arrangement und Intonation jubeln.

SWEET AND LOVELY (Gus Arnheim), ein Song, der Arnheim zugeschrieben wird, obwohl für Melodie und Text jeweils Charles N. Daniels und Harry Tobias die Urheberschaft innehaben sollen. Ein Song, den vor allen Thelonious Monk für sich gewonnen und mehrfach interpretiert hat, was Monk seinerzeit in die Querfeldeininterpretation getrieben hat, scheint Florian Ross wieder auf die vorwärtsführende Straße zu packen, Monk kreist in dem Stück auf Monk’s Dream scheinbar um sich selbst, auf Solo Monk macht er einen Ragtime daraus, sehr interessant auch die Auslegung von Brian Ferry, das lässt sich hier (inklusive Playlist) nochmal prüfen

– Florian Ross geht den umgekehrten Weg und entkernt all die wildwüchsigen Aufnahmen, stellt die Melodie auf seine einprägsamen Füße und bietet dagegen als Überraschung ein paar Monk’sche Akkorde an, das leiseste Instrument aller, die Posaune, darf ein Solo abliefern, die Gitarre die entsprechenden Akkorde. Man könnte auch sagen: die Spannung entsteht durch ausbleibende Exaltiertheit oder durch das Ausbleiben Monk’scher Attitüden.

SISTER SADIE (Horace Silver) Schließlich das Close-Up. Eine Frischluftzufuhr – über den Song selbst ist schwer recherchieren im Netz, es bleiben ein paar Partysätze und dicke Sprüche vom typischen Blue Note Sound – ansonsten. Aber sicher doch. Ein idealer Song, das Unternehmen Great American Songbook vorerst abzuschließen, oder in einem zweiten Gang noch einmal an sich vorbeiziehen zu lassen. Oder ein Zwischenfazit zu ziehen. Oder sich noch einmal all den unterschiedlichen Wegen und Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit den Songs zu widmen.

Einmal gefragt, ob ich Big Band Musik oder die Beschäftigung mit ihr auf meine Druckfahnen schreiben wolle, antwortete ich jeweils, nein, das schaffe ich nicht, das ist mir zu dick aufgetragen, das ist mir zu komplex, das ist zu viel Arbeit, was das Arrangement betrifft, was die Instrumentierung angeht, vor Augen hast du gleich auch eine große Gruppe oder Ansammlung von Blechblasinstrumenten, die nie in dieser Fülle zum Einsatz kommen außer in der Philharmonie oder eben in einer Bigband.

Angemerkt sei, dass sich nach der Auseinandersetzung mit den TUNES & EXPLORATIONS von Florian Ross mit seinem Octet, der Blick auf die Songbooks, auf Big Band Formationen und aufs Arrangement all dessen grundgewandelt hat. In freier Abwandlung zu Am Anfang war das Wort, lässt sich antworten, am Anfang war die Melodie, oder: am Anfang war der Sound. Am Anfang stand das American Songbook mit seinen nahezu 1000 Songs, von denen viele den Status eines Jazz-Standards erreicht haben und inzwischen mehrfach interpretiert vorliegen.

Und: was sich wie Big Band anhört, muss nicht Big Band sein, es können acht hochkarätige Musiker, von einem ausgezeichneten Arrangeur organisiert, alles, was dir vertraut oder bekannt vorkam, wie neu erklingen lassen und modern im Sinn eines sich noch einmal öffnenden Buchs. Im Sinn der Baking Magels, was Making Bagels sind oder eben auch in dir weiter lebende Working Books.

Florian Ross Octet – Zusammenschnitte der Tunes & Explorations EPK (2022) – Florian Ross Octet

Florian Ross Octet - Tunes & Explorations EPK (2022)
Florian Ross Octet – Tunes & Explorations EPK (2022)

English Version

Tunes and Explorations Florian Ross Octet

In October my 22nd album will be released – but this time not with „my own music“ but with a reflection on the „Great American Songbook“ – a homage to the composers of the tunes who also helped shape my personal development. So, almost on time for my 50th birthday, a little present to my predecessors …

Florian Ross


There: The Great American Songbook – a collection of all the special songs that made it to great popularity in the USA between the years 1920 and 1960, many of which have since become jazz standards and who doesn’t think first of Jerome Kern, Ira Gershwin, Ella Fitzgerald and Frank Sinatra when they think of songbooks.

Here: Florian Ross, one of the most renowned composers, arrangers and bandleaders in the German-speaking world, both in terms of smaller formats (trio, quartet and solo) and large formats (big band or, as here on the recording Tunes and Explorations, as an octet) – Florian Ross‘ Website is filled with examples of his versatility: from compositions and arrangements to design for his own label Toy Piano Records to research and teaching – a more than amazing versatility.

Florian Ross is one of Germany’s most renowned jazz musicians as a pianist, composer and arranger and has released more than 20 CDs under his own name. He doesn’t like the way Brad Mehldau plays standards and likes Toto.

Deutschlandfunk – feature Jazzfacts bei Radiohörer Dietmar Fuhr available as guest

When I was made aware of the new recording, I was in the process of writing a feature about Keith Jarrett and his standards, a feature that was close to my heart on two levels: firstly, the fondness for one of the best recordings of Honneysuckle Rose to my ears, of Keith Jarrett live in Montreux on My Foolish Heart from 2007,

on the other hand, the question of why there is a disagreement between the traditionalists of jazz, for example from Lincoln Center around Wynton Marsalis, and all those who want to recognise in jazz not so much something traditional, but something per se resistant, innovative and provocative.

Those who deal with these juxtapositions more often will come to speak less about the opposites than about the complementary, the expanding, the inherently communicative element and will inevitably, willingly or not, come to speak about The Great American Songbook.

Tunes and Explorations Florian Ross Octet

Call it the standards in jazz, call it pieces from the time window of the first commercialisation of jazz, call it American musical theatre or the American way of life – anyone who has heard some of the songs in more than one version – I have put examples under Books & Movies,

will no longer be able to reject the fascination they exude, will find a romantic transatlantic equivalent in the pathetic confrontation between classical romanticism of our latitudes and American romanticism made in Hollywood a la Jerome Kern or Ira Gershwin and George Gershwin.

As already noted, there are up to 1000 songs from the Great American Songbook on jazzstandards.com alone, from which Florian Ross has chosen nine pieces for himself, enriched by one of his own songs the Baking Magels and a Pure Imagination by Leslie Bricusse (not listed anywhere in the narrower sense of the Great American Songbook).

Tunes and Explorations Florian Ross Octet in detail

BAKING MAGELS (Florian Ross) – The opener, apparently also Making Bagels – you wonder why American bagels are round and, unlike our buns, have a hole in the middle – with momentum it goes into the turn: led by Eliot Knuets on guitar. He made his debut at the age of 18 (sic!), see also Newcomer Jazzgitarre.

From the press info on the present recording by Florian Ross it can be gathered that Ross is not concerned with dismantling or exaggerating or thwarting when arranging to the songs from the American Songbook, but with lively, modern arrangements that retain the original melodies,

so these wonderful melodies remain true to their original meaning, while Ross‘ compositional language is allowed to unfold. Tunes & Explorations is exactly what it sounds like: a journey into familiar territory by an unfamiliar route.

Press release at Galilleo Music Communication


IT COULD HAPPEN TO YOU, a song by Jimmy van Heusen – this is the story of one who, at the thought of the figure who will embrace him, wants to hide his heart, lock up his dreams and count no stars, for he might fall, he wants to keep an eye on spring, hear the church bells ringing – and everything he wonders would happen to him if he were embraced, happened to him.

The piece was originally played at a moderate tempo, rather slow to melancholy with lots of violin swirls – (Dorothy Lamour, Dick Byron, Jo Stafford – 1944) see also the introduction to It could happen to you (…) it was only Ahmad Jamal and Miles Davis who were to raise the tempo noticeably.

Florian Ross begins in a chorus of winds plus percussion, with the introduction of the bass it drives forward joyfully until the melody moves into the shadows, out of which it can be heard from time to time – the overlaps or parallel positions of the melody to the solos of trombone, piano and trumpet create a sound picture of their own, which knows how to hold on to its own warmth.

I SHOULD CARE by Sammy Cahn – a melody that makes itself known through chromatic descent, and where the end of the descent is reached, it goes up the whole ladder again in the final bar. Most easily heard in Frank Sinatra. See I should care – not a really catchy melody, but all the more lasting in its melancholy.

Florian Ross also hardly reveals anything of the melody in the first bars. Until the guitar takes over and moves down into the valley note by note, the B to Bb, lowered by a semitone, is the decisive tear gland tone here. You can rest on this for a while, and just as many stories can be told about being careful, about paying attention, about the intervals between C-H-H- and Bb on A-A – the tempo reduced, plenty of room for an appealing narrative piece from the saxophone. The guitar picks this up gently and off it goes, colon:

HONEYSUCKLE ROSE by Fats Waller, the beat-up number par excellence, high tempo, lots of joy in playing – you don’t play this piece, you celebrate it and send yourself on your way, it’s what I got my mocho working is for a proper blues session, a prime example for exuberant hours under the tent, marching music for jazzers and can be replaced at any time by a big bang, the double whammy. The drummer may also show himself until everything is drummed down. See also (…) with a thoroughly smug but ironic beat me up attitude.

SEND IN THE CLOWNS by Stephen Sondheim – one of the most haunting and clearly identifiable melodies ever, like an anthem almost, a fanfare, a piece as if written for our time, since clowns are sent everywhere from the Batman classic to the presidential chair to the commander-in-chief and so on. Florian Ross arranges the piece with all the seriousness it deserves. Incidentally, the play follows the adaptation of an Ingmar Bergman film.

In LONG AGO AND FAR AWAY by Jerome Kern, Florian Ross again goes at a faster tempo. Considering the examples of Jo Stafford or Frank Sinatra, which seem rather carried and sentimental. Again a very catchy melody, an extremely popular song, even nominated for an Oscar: It’s all so long ago and so far away, played in uptempo you find it with Chet Baker or even in frantic tempo with Tuomo Uusitalo, Ross also approaches it very dynamically with a powerful brass section and laid out as a swinging gait out of bop, in alternation of soloists, once again a fine clash of piano and guitar.

IF I SHOULD LOSE YOU by Ralph Rainger also follows a fast beat – again a wonderful melody, which Hans-Jürgen Schaal considers to be enough to make you weep. Against this, there are countless examples of a lucid and cheerful interpretation, which Florian Ross also opts for. With interesting and varied breaks, transitions and wind movements, over which Ross dances with ease.

PURE IMAGINATION by Leslie Bricusse, a ballad: „Ladies and Gentleman, Boys and Girls: The Chocolate Room. – Come with me, and you’ll be in a world of pure imagination!“ it was first performed in 1971’s Willy Wonka and the Chocolate Factory, a film by Mel Stuart and Roald Dahl. A song made for Barbra Streisand, Jamie Cullum and as if it came entirely from the world of musicals and stage dances – two stand under the lantern and … Florian Ross approaches the melody with careful piano strokes, leaves the melody to the saxophone and trumpet, the piano swings through with the first triad as a bell note, trumpet and guitar answer with restrained improvisation. Embedded in the weight of the melody.

FUN RIDE, a song by Bill Evans 1957, notated as Fast Swing in quarter tone=210 – it goes over the track in bop tempo, with driving drums and bass. The brass section is responsible for the melodic formations and first remains above this voluminous and dense sequence that holds every surprise, the guitar is finally allowed and hands over to the saxophone, the balance between volume and individual voices complement and reinforce each other, a big band volume, you may immediately press REPEAT – and also immediately perceive the powerful bass, arrangement and intonation rejoice.

SWEET AND LOVELY (Gus Arnheim), a song attributed to Arnheim, although Charles N. Daniels and Harry Tobias are said to be the authors of the melody and lyrics respectively. A song that Thelonious Monk in particular won for himself and interpreted several times, which at the time drove Monk into cross-country interpretation, seems to put Florian Ross back on the road ahead, Monk apparently circles around himself in the piece on Monk’s Dream, on Solo Monk he makes a ragtime out of it, the interpretation by Brian Ferry is also very interesting, you can check it out again here (including playlist).

Florian Ross goes the other way and guts all the wild recordings, puts the melody on his catchy feet and offers a few Monk chords as a surprise, the quietest instrument of all, the trombone, is allowed to deliver a solo, the guitar the corresponding chords. One could also say: the tension is created by the lack of exaltation or by the absence of Monkian attitudes.

SISTER SADIE (Horace Silver) Finally, the close-up. A breath of fresh air – it’s hard to research the song itself on the net, there remain a few party phrases and thick sayings of the typical Blue Note sound – otherwise. Sure enough. An ideal song to conclude the Great American Songbook enterprise for the time being, or to let it pass you by again in a second course. Or to draw an interim conclusion. Or to devote oneself once more to all the different ways and possibilities of dealing with the songs.

Once I was asked if I wanted to write big band music or the occupation with it on my printed matter, I always answered, no, I can’t do that, it’s too thick for me, it’s too complex for me, it’s too much work as far as the arrangement is concerned, as far as the instrumentation is concerned, in front of your eyes you also have a large group or collection of brass instruments that are never used in such abundance except in the philharmonic or in a big band.

It should be noted that after dealing with the TUNES & EXPLORATIONS of Florian Ross with his Octet, the view of songbooks, big band formations and the arrangement of all this has fundamentally changed. In a free variation of In the beginning was the word, one can answer, In the beginning was the melody, or: In the beginning was the sound. In the beginning was the American Songbook with its almost 1000 songs, many of which have reached the status of jazz standards and have been interpreted several times.

And: what sounds like a big band doesn’t have to be a big band, eight top-class musicians organised by an excellent arranger can make everything that sounded familiar or familiar to you sound new and modern in the sense of a book opening up once again. In the sense of Baking Magels, what Making Bagels are, or even Working Books that live further on in you..

Jazznews 2022