Pat Metheny Side-Eye NYC (V1.IV)

Pat Metheny Side-Eye NYC (V1.IV)

Pat Metheny Side-Eye NYC (V1.IV)

Side-Eye NYC (V1.IV)
Pat Metheny
Side-Eye NYC (V1.IV)
Pat Metheny

Fangen wir nochmal von vorne an, man könnte sagen, die Blockbuster sind zurück und hier und da bringen sie ein wunderkind mit – die Nachpandemie Saison ist eröffnet und was man vor der Pandemie noch live durfte, bringt man mal eben auf den Teller – siehe Pat Metheny – der Sessionmusiker hat sich vorgenommen, uns viermal mit unterschiedlicher Besetzung zu beglücken und es allen zu zeigen – nachdem er sich bei den letzten Aufnahmen mehr Richtung orchestraler Übergröße zu verabschieden versuchte.

Jetzt wieder eine Nummer kleiner

– mit wunderkind James Francies zum ersten und wunderkind Marcus Gilmore zum zweiten. Rausgekommen ist eine Aufnahme, in der das Publikum eines New Yorker Hotels wider Pats Aussagen doch vor Begeisterung aus dem Häuschen ist und deutlich vernehmbar jubelt – herausgekommen ist eine Mischung aus Wohlklang, bauchig voluminöser und weicher Pat Metheny Gitarre und einem satten, doch ziemlich orchestralen Background.

Ob die Schlagzeuger nun Sanchez, Gilmore oder DeJohnette Higgins oder Gottlieb heißen, the drummer is allways the leader, sagt Metheny und meint damit, dass er, der Drummer, dem Bauchigen der Gitarre Snear und leichtes Antouchieren der mehr als 20“ Zoll Durchmesser Großen Scheibe mit auf den Weg gibt plus einen voluminösen Sound aus der Batterie.

Nun: rausgekommen ist eine leicht verdauliche und auch verspielte Scheibe, mit etwas Sahnekuchen vor, nicht im Fahrstuhl. Kann man leicht wegfuttern und auch stundenlang im Zug sitzend hören, ohne dass es weh tut, Profimusik für Zeitungsleser – geht auch nebenher und könnte sogar klappen, wenn Gäste auflaufen, aber so richtig Aha oder Wow macht es nicht, dafür ist dann doch zu viel Altbekanntes On The Road.

Pat Metheny Side-Eye NYC Cover Design – kannst du suchen.

Metheny ist eben Metheny und eine eigene Marke, steht nicht Nivea drauf, sondern Metheny. Seine eigene Kosmetikabteilung mit nun wechselnder Besetzung. Kann sein, dass das für alle Beteiligten eine Ehrensitzung bedeutet, kann auch bedeuten, dass jeder froh ist, nach der Sitzung wieder seine eigenen Sachen machen zu dürfen.

Ich würde mal sagen, von Metheny ist das Beste schon dreißig, wenn nicht vierzig Jahre her – und ein bisschen Nostalgie sei ihm gegönnt. Wenn ich es wieder aus meinen Ohren rausgewaschen bekomme und mich für anderes und neueres öffnen darf, ist alles gut. So gut wie der Fahrstuhl, der mit Hilfe von Sanchez, Pardon Gilmore und Mays, Pardon Francies durch die Decke schießt und am entschwindenden Seilhaufen all die weichgespülten Waschtrommeln sichtbar hängend ebenfalls verschwinden lässt.

Besetzung

James Francies Arranger, Keyboards, Organ, Piano, Synthesizer
Marcus Gilmore Drums
Pete Karam Engineer
Pat Metheny Arranger, Composer, Guitar, Guitar (Bass), Guitar (Synthesizer), Primary Artist, Producer, Synthesizer
Steve Rodby Producer

Referenzen: Pat Metheny Side-Eye NYC Website | Guardian | Jazzcity | Jazztimes | Londonjazznews | Deutschlandradio | Jazzzeitung | Jazz-Fun | Jazzwise