Jazz Albums Oktober 2022 | 01.11.2022
Ein ereignisreicher Monat, unzählige Neuerscheinungen, vier Artikel +plus Corona. – Kann jetzt nicht mehr behaupten, kein Corona gehabt zu haben und kann auch nicht behaupten, dass es sich um ein Späßchen handelt – das Thema wird zur Privatsache, Verschwörungstypologien gibt es genug.
Beobachtbar: nach dem, was weltweit an Unrecht vorliegt, müsste die Welt nach Links rücken, dagegen liefert Rechts außer Mythenplagen kaum Angebote. Im Gegenzug dienen sich Leute dem dort in Moskau an, das macht die Konfusion noch willkürlicher.
Konzeptionell besehen: keine gute Zeit. Mental, psychisch, physisch, die Krisen werden zu Krisen über Krisen, es ist von Dunkelheit und Apokalyptischem die Rede, vom Überdruss an Kriegsmeldungen aus der Ukraine, vom verzweifelten Scherzmodus, die Klimakrise zu leugnen, es entstehen Übergewinne, die Zahlungsunfähigkeit kleiner Haushalte, die Inflation will angegangen sein, trotzdem treiben die Preise und enteignen das Bürgertum. Ein falscher Satz und du bist raus.
Die Kamera zeigt einen alleinstehenden Kaktus vor flirrendem Horizont.
Ein vertrocknete Phantasie, aufgefüllt mit Moralin. Schaust du nochmal hin, siehst du: sie machen sich ihre Projektionen zum Vorwurf – mit Symbolen und Absichtserklärungen machen sich sich darauf aufmerksam, den Falschen Gegenargumente zu liefern – denk mal drüber nach.
Es kommt Seichtes die Straßen hinuntergeflossen, Gefälliges – als sollten sich die Gemüter beruhigen, um ihr Negativ-Positiv-Bias auszugleichen, es folgen weitere Negativmeldungen, es ist dies keine Trennschärfe zwischen Wohlwollen und Aversion, es ruft nach Selbstschutz und Referenz, sie sprechen von Empathie und lassen es trotzdem krachen. Und haben Appeal sich weiter einzuheizen, da sich Positives anhört wie Beipackzettel einer Lebensberatung oder Selbsthilfegruppe mit Zug ins Kontemplative oder Komische.
Was hat das mit Musik zu tun?
Oh oh – bei der Reizflutung – Musik sei Spiegel ihrer Welt, unserer Welt, ob seicht und zartbesaitet oder kraftvoll. Ist alles Kunst. Ist alles Nichts, oder?
Mir gehts auch gut, bitte Danke. Nicht dafür. Aber gerne doch. Don’t feed The Troll – wo bleibt die Konkurrenz? Darum wir so viel Zeit damit verbringen, uns Fragen zu stellen und uns zu vertrösten, schräg drauf sind immer die anderen. Denn wer sind Wir, wer die anderen – so es doch nur mein Blick ist auf das.
Nein, die Musik ist Neutrum. Das verstopft die Ohren, es braucht Seichtes und Harmonisches als Ruhepol. Außerdem: ich muss arbeiten, brauche Musik für nebenbei. Nicht immer dies Konzentrierte.
Der dort liest Puschkin und lässt sich von Musik begleiten. Und wir? Gehen in die Oper und schauen uns Tosca an in der Staatsoper, wie beim Mann der zu viel wusste, wo ein einziger Beckenschlag das Signal für eine raffinierte Szene sein sollte.
Was sich selbst darstellt, konterkariert sich durch das, was andere darstellen, wenn erst die Musik am Gefühl rührt, wird Text zum Versuch, Stimmenimitation zu sein: denk nicht so viel darüber nach, entspann dich, tu etwas für dein Gleichgewicht.
Was daran war gleich noch widerständig? Du darfst, willst du die Szene sichten, dich zurücknehmen und hin und wieder einen Club aufsuchen.
Stille, Ruhe, Melancholie – in Quarantäne – kann mich nicht um alles kümmern.
Schließlich sollen wir uns unterhalten, über Work-Life-Balances oder Negativ-Positiv-Bias Einheiten, was ein Lärm, ein Stühlerücken, ein Türeschlagen. Plötzlich befinden wir uns in einem Heiligen Krieg laut Rhetorik der Pauken und Trompeten – was war gleich noch mit der Widerständigkeit?
Nun, die Formel verkommt zum Resonanzraum auf den Servern, es wird eng für Nischenangebote, die Marginalisierung ordnet diejenigen einander zu, die sich kennen.
Es bräuchte weitere Suchmaschinen, weitere Plattformen, ein neues Konzept – weg vom Alltagshusten.
Ab wann hast du den Überblick verloren? Du stehst täglich vor einer anderen Wand und musst dich ausrichten. Dich motivieren. Hin und wieder auch auf Abstand gehen – vor allem dich selbst auf Abstand bringen – denn häufig erkennst du nicht mal mehr den Nebel, den du selbst erzeugst.
Oktober
Jazz Albums Oktober 2022 – jazz cd tipp
Esther Bennett TIDAL: Home Is Where The Art Is

TIDAL: Home Is Where The Art Is
Esther Bennett TIDAL: Home Is Where The Art Is
Marc van Vugt The Lonely Coyote

The Lonely Coyote
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Marc van Vugt The Lonely Coyote
Rémi Panossian Sun Monkey Voltage

Sun Monkey Voltage
Rémi Panossian Sun Monkey Voltage
Sam Gendel blueblue

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Andrina Bollinger Secret Seed

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Andrina Bollinger Secret Seed
Anat Cohen Quartetinho

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Anat Cohen Quartetinho

Uptown in Orbit

Education & Recreation

Forgotten Stars via Jazz-Fun Review: jazzthing | Westzeit

2

Eastern Sketchbook

Sweet Tooth

One More. Please

When Losing A Dream To Reality
The Light & The Dark

live at marsoel Chur

I Am Warrior

Tales from The Edge

Three Seconds

Seismic Shift

Last Decade

Golden Sands

Njhyi
The Guardian

Music from Big Orange

No Mentions, No Worries

Silent Landscapes
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