Joseph Kosma Autumn Leaves
Joseph Kosma Autumn Leaves
„Les Feuilles mortes“ („The Dead Leaves“)
The Great American Songbook Joseph Kosma Autumn Leaves | Quellen: Wikipedia (english) | Wikipedia (de)
Joseph Kosma Composer (1945) – Jacques Prévert french lyrics 1949 – Johnny Mercer (1950) english lyrics
Wusstest du, dass die Melodie von Autumn Leaves in Tschaikowskys Hamlet Ouvertüre-Fantasia, op. 67 zu hören ist, und zwar viel deutlicher noch als im Red Army March, auf die man sie auch zurückführt. Nun, das scheint nicht allen bekannt zu sein. Tobias Lehmuhl weist die Adaption des Songs durch Joseph Kosma in der FAZ von 2022 dem Marsch der Roten Armeee zu, die deutsche Wiki weist noch darauf hin, dass er an den Marsch der Roten Armee erinnert, in der Englischen Wiki hast du den Hinweis auf Tschaikowsky – hör es dir an – unglaublich aber wahr.
Auf dem Weg zum französischen Chanson erlebt die so einprägsame Melodie noch einige Transformationen – vom Russischen Marsch Weiße Armee, schwarzer Baron („Белая армия чёрный барон“, 1920) bis hin zum Lied Die Arbeiter von Wien (Vermutung: 1927). Bis die Melodie aufgeht in den Chanson Les Feuilles mortes, komponiert vom aus Ungarn stammenden Joseph Kosma und 1947 veröffentlicht – 1950 folgt der englische Text von Johnny Mercer.
Der Song ist in AABC-Form. „Autumn Leaves“ bietet eine beliebte Möglichkeit für Jazz-Anfänger, sich mit der Jazz-Harmonik vertraut zu machen, da die Akkordfolge fast ausschließlich aus den für den Jazz typischen Sequenzen ii-V-I und ii-V besteht. Obwohl es meist in g-Moll gespielt wird, war die ursprüngliche Tonart der Komposition a-Moll
Doch das Leben trennt, die sich lieben
Oh, je voudrais tant que tu te souviennes
Des jours heureux où nous étions amis
En ce temps-là, la vie était plus belle
Et le soleil plus brûlant qu’aujourd’hui
Les feuilles mortes se ramassent à la pelle
Tu vois, je n’ai pas oublié
Les feuilles mortes se ramassent à la pelle
Les souvenirs et les regrets aussi
Et le vent du Nord les emporte
Dans la nuit froide de l’oubli
Tu vois, je n’ai pas oublié
La chanson que tu me chantais
C’est une chanson qui nous ressemble
Toi tu m’aimais, et je t’aimais
Nous vivions tous les deux ensemble
Toi qui m’aimais, moi qui t’aimais
Mais la vie sépare ceux qui s’aiment
Tout doucement, sans faire de bruit
Et la mer efface sur le sable
Les pas des amants désunis
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
Mais la vie sépare ceux qui s’aiment
Tout doucement, sans faire de bruit
Et la mer efface sur le sable
Les pas des amants désunis
Oh, ich wünschte, du könntest dich erinnern
An die glücklichen Tage, als wir Freunde waren
Damals war das Leben schöner
und die Sonne heißer als heute.
Tote Blätter sammelt man mit der Schaufel
Siehst du, ich habe es nicht vergessen.
Die toten Blätter werden mit der Schaufel aufgesammelt
Die Erinnerungen und das Bedauern auch.
Und der Nordwind trägt sie fort
In die kalte Nacht des Vergessens.
Siehst du, ich habe es nicht vergessen
Das Lied, das du mir immer gesungen hast.
Es ist ein Lied, das uns ähnelt
Du hast mich geliebt, und ich habe dich geliebt.
Wir lebten beide zusammen
Du, der mich liebte, und ich, der dich liebte.
Aber das Leben trennt die, die sich lieben
Ganz langsam, ohne Lärm.
Und das Meer verwischt auf dem Sand
Die Schritte der zerstrittenen Liebenden.
La, la, la, la
La, la, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
La, la, la, la
Doch das Leben trennt die, die sich lieben
Ganz langsam, ohne Lärm.
Und das Meer verwischt auf dem Sand
Die Schritte der zerstrittenen Liebenden
The falling leaves drift by the window
The autumn leaves of red and gold
I see your lips, the summer kisses
The sun-burned hands I used to hold
Since you went away the days grow long
And soon I’ll hear old winter’s song
But I miss you most of all my darling
When autumn leaves start to fall
Since you went away the days grow long
And soon I’ll hear old winter’s song
But I miss you most of all my darling
When autumn leaves start to fall
Die fallenden Blätter treiben am Fenster vorbei
Die Herbstblätter von Rot und Gold
Ich sehe deine Lippen, die Sommerküsse
Die sonnenverbrannten Hände, die ich einst hielt
Seit du weg bist, werden die Tage lang
Und bald höre ich das Lied des alten Winters
Aber ich vermisse dich am meisten, mein Liebling
Wenn die Herbstblätter zu fallen beginnen
Seit du fortgegangen bist, werden die Tage lang
Und bald höre ich das Lied des alten Winters
Aber dich vermisse ich am meisten, mein Schatz
Wenn die Herbstblätter zu fallen beginnen
Great American Songbook – Joseph Kosma Autumn Leaves
Cora Vaucaire | Artie Shaw | Wolf Biermann
Eine erste Einspielung auf Platte nahm Cora Vaucaire auf; kurz darauf spielte Marianne Oswald eine Fassung ein, die teilweise in Deutsch gehalten war. Der erste Sänger, der das Chanson interpretierte, war 1947 Jacques Douai. Édith Piaf nahm das Stück 1950 in ihr Repertoire auf. Weitere Interpretationen folgten unter anderem von Bernard Lavilliers, Juliette Gréco, Dalida, Shiina Ringo, In-Grid, Charles Aznavour, Richard Anthony, Andrea Bocelli, Eduardo Darnauchans, Marcel Mouloudji, Serge Gainsbourg, Françoise Hardy und Iggy Pop. Der Liedermacher Wolf Biermann übertrug das Lied ins Deutsche (Welke Blätter, erschienen 1985). Auch Hannes Wader singt seit 2008 auf seinen Tourneen eine deutsche Version des Liedes, ebenfalls mit dem Titel Welke Blätter, veröffentlicht auf dem Album Nah dran (2012). Auf ihrem Album Die Schallplatte – nied opleggt singt Ina Müller eine plattdeutsche Version mit dem Titel Schnee fallt bald.
Im Jahr 1950 schrieb Johnny Mercer den englischen Text und gab ihm den Titel „Autumn Leaves“. Der englische Text ist deutlich kürzer als die französische Version und besteht aus nur zwei Strophen. Im französischen Original beginnt die entscheidende Zeile „C’est une chanson“ im 13. Takt, während im Englischen die Zeile „the autumn leaves“ in Takt 1 beginnt. Mercer war damals Gründer und Partner von Capitol Records und wählte die Capitol-Künstlerin Jo Stafford aus, um die erste englischsprachige Aufnahme im Juli 1950 zu machen.
1955 nahm Pianist Roger Williams, der auch für seine Instrumentalhits Near You (1958) und Born Free (1966) bekannt ist, seine Version auf, die sich zum Nummer-eins-Hit und Millionenerfolg entwickelte und mehr als sechs Monate in den Charts blieb. Anschließend kamen weitere Versionen von Steve Allen, Mitch Miller, den Ray Charles Singers, Jackie Gleason und von Victor Young hinzu, die an den Erfolg anzuschließen versuchten. Später folgten Versionen von Doris Day, Patricia Kaas, Marlene Dietrich, Eva Cassidy, Frank Sinatra, Barbra Streisand, Jessye Norman, Eric Clapton und Bob Dylan.
Bereits in den frühen 1950er Jahren entstand eine erste Jazzinterpretation durch Artie Shaw; Mitte des Jahrzehnts folgten Erroll Garner und Oscar Peterson. Erst durch die Interpretation von Cannonball Adderley (1958 auf seinem Album Somethin’ Else) mit Miles Davis als Sideman, der „mit seinem legendären melancholischen Sound und seinen bedächtig gewählten, einsam verhangenen Tönen genau den Nerv des Songs trifft“, wurde aber das Potenzial des Songs als Jazztitel deutlich. 1959 spielte Bill Evans das Stück auf seinem Album Portrait in Jazz erstmals ein (der Song wurde mehrfach von ihm aufgenommen).
In der Folge wurde Autumn Leaves zu einem beliebten Standard und in den unterschiedlichsten Tempi aufgeführt. Das Stück erlebte nicht nur zahlreiche vokale Interpretationen, zum Beispiel von Mel Tormé, Dee Dee Bridgewater, Tony Bennett, Diana Krall, Bobby McFerrin und (unter Verzicht auf den Text) Sarah Vaughan; zuletzt Götz Alsmann auf seinem 2011er Album Paris unter dem Titel Der Schleier fiel.
Auch Instrumentalisten wie Chet Baker, Al Cohn/Zoot Sims, Keith Jarrett, Jeremy Steig/Eddie Gomez, Paul Desmond, Stanley Jordan und Johnny Griffin interpretierten den Song immer wieder aufs Neue. In seiner späteren Karriere wurde es zur Erkennungsmelodie von Ben Webster.
Great American Songbook – Joseph Kosma Autumn Leaves
Great American Songbook – Joseph Kosma Autumn Leaves
Have a look for:
Did you know that the melody of Autumn Leaves can be heard in Tchaikovsky’s Hamlet Overture-Fantasia, op. 67, much more clearly than in the Red Army March, to which it is also attributed? Well, not everyone seems to be aware of this. Tobias Lehmuhl attributes Joseph Kosma’s adaptation of the song to the Red Army March in the FAZ of 2022, the German Wiki still points out that it is reminiscent of the Red Army March, in the English Wiki you have the reference to Tchaikovsky – listen to it – unbelievable but true.
On its way to becoming a French chanson, the memorable melody underwent several transformations – from the Russian march Weiße Armee, schwarzer Baron („Белая армия чёрный барон„, 1920) to the song Die Arbeiter von Wien (presumably 1927). Until the melody merges into the chanson Les Feuilles mortes, composed by Hungarian-born Joseph Kosma and published in 1947 – followed by the English lyrics by Johnny Mercer in 1950.
The song is in AABC form. „Autumn Leaves“ offers a popular way for jazz beginners to familiarise themselves with jazz harmony, as the chord progression consists almost exclusively of the ii-V-I and ii-V sequences typical of jazz. Although it is usually played in G minor, the original key of the composition was A minor.
The first recording on disc was made by Cora Vaucaire; shortly afterwards Marianne Oswald recorded a version that was partly in German. The first singer to perform the chanson was Jacques Douai in 1947. Édith Piaf added the song to her repertoire in 1950. Further interpretations followed by Bernard Lavilliers, Juliette Gréco, Dalida, Shiina Ringo, In-Grid, Charles Aznavour, Richard Anthony, Andrea Bocelli, Eduardo Darnauchans, Marcel Mouloudji, Serge Gainsbourg, Françoise Hardy and Iggy Pop, among others. The singer-songwriter Wolf Biermann translated the song into German (Welke Blätter, published in 1985). Hannes Wader has also been singing a German version of the song on his tours since 2008, also entitled Welke Blätter, released on the album Nah dran (2012). On her album Die Schallplatte – nied opleggt, Ina Müller sings a Low German version with the title Schnee fallt bald.
In 1950, Johnny Mercer wrote the English text and gave it the title „Autumn Leaves“. The English text is significantly shorter than the French version and consists of just two verses. In the French original, the decisive line „C’est une chanson“ begins in the 13th bar, while in English the line „the autumn leaves“ begins in bar 1. Mercer was the founder and partner of Capitol Records at the time and chose Capitol artist Jo Stafford to make the first English-language recording in July 1950.
In 1955, pianist Roger Williams, who is also known for his instrumental hits Near You (1958) and Born Free (1966), recorded his version, which became a number one hit and a million-seller and remained in the charts for more than six months. This was followed by further versions by Steve Allen, Mitch Miller, the Ray Charles Singers, Jackie Gleason and Victor Young, who tried to capitalise on the success. This was later followed by versions by Doris Day, Patricia Kaas, Marlene Dietrich, Eva Cassidy, Frank Sinatra, Barbra Streisand, Jessye Norman, Eric Clapton and Bob Dylan.
The first jazz interpretation was created by Artie Shaw in the early 1950s, followed by Erroll Garner and Oscar Peterson in the middle of the decade. However, it was Cannonball Adderley’s interpretation (1958 on his album Somethin‘ Else) with Miles Davis as sideman, who „with his legendary melancholy sound and his thoughtfully chosen, lonely, overcast tones hit the nerve of the song exactly“, that the song’s potential as a jazz track became clear. In 1959, Bill Evans recorded the piece for the first time on his album Portrait in Jazz (the song was recorded by him several times).
Autumn Leaves subsequently became a popular standard and was performed in a wide variety of tempos. The piece has not only seen numerous vocal interpretations, for example by Mel Tormé, Dee Dee Bridgewater, Tony Bennett, Diana Krall, Bobby McFerrin and (omitting the lyrics) Sarah Vaughan; most recently Götz Alsmann on his 2011 album Paris under the title Der Schleier fiel.
Instrumentalists such as Chet Baker, Al Cohn/Zoot Sims, Keith Jarrett, Jeremy Steig/Eddie Gomez, Paul Desmond, Stanley Jordan and Johnny Griffin also reinterpreted the song time and again. In his later career, it became Ben Webster’s signature tune.