Tom Avgenicos – Ghosts Between Streams

Tom Avgenicos – Ghosts Between Streams

release 14.03.2025
Delay 45:
Tom Avgenicos, trumpet and electronics
Roshan Kumarage, piano & synths
Dave Quinn, bass & synths
Ashley Stoneham, drums & guitar

Ensemble Apex String Quartet:
Ben Adler, violin
Beatrice Colombis, violin
Phoebe Gilbert, viola
Noah Oshiro, violoncello
Reena Oh, violoncello (track 2)

Label: Earshift Music
tomavgenicos.com
tomavgenicos.com/ghosts-between-streams

„Ghosts Between Streams, das fünfte Album des gefeierten Trompeters und Komponisten Tom Avgenicos, ist ein Multikunstwerk, das Kammermusik, Jazz und elektronische Klanglandschaften mit dynamischen visuellen und tänzerischen Formen verbindet.“

Einmal mehr sei deutlich gemacht. Sich für die Aufnahmen von Earshift Music, dem Label von Jeremy Rose, zu begeistern, fällt aus vielen Gründen nicht schwer, im Gegenteil, Earshift Music ist ein Label mit außergewöhnlicher Wirkung, das beginnt mit dem, was sie bekanntgeben an Musik, geht weiter in der Darstellung ihrer Musik und zieht jeweils wunderbare Kreise um Werk und Darstellende, es ist eine wahre Freude, ihnen zu folgen und ihre Anliegen zu bekräftigen.

Allein die Liner Notes zur vorliegenden Aufnahme von Tom Avgenicos sprechen für sich, was kannst du da anderes machen, als ihnen vollumfänglich gratulieren für ihre Arbeit und ihnen ein breiteres Publikum wünschen.
Sie scheinen sich auch untereinander auf höchstem Level zu inspirieren und gegenseitig anzuschieben, Jazz im Teamwork, würde ich meinen. Und so verwundert es wenig, dass die vorliegende Aufnahme in einem Stück als Suite komponiert zu einem großen mehrschichtigen und ansprechend anregenden Werk wird, ein Live-Mitschnitt einer vor ausverkauftem Haus in 2023 stattgefundenen Uraufführung liegt nun als Gesamtkunstwerk vor. Hierzu die Empfehlung, auch auf den Link zur Website von Tom Avgenicos zu gehen.

liner notes zu Tom Avgenicos - Ghosts Between Streams

Ghosts Between Streams ist ein beredter Liebesbrief an die tiefe Zeit der Natur und ein Aufruf, angesichts immer extremerer klimatischer Einflüsse auf ihre Zerbrechlichkeit und Erhabenheit zu achten.

Dieses Album präsentiert den Live-Soundtrack der größeren audio-visuellen Performance, die im Juni 2023 in Sydney an zwei Abenden von 8 Musikern und 2 Tänzern in der Nielsen Concert Hall des Australian Chamber Orchestra uraufgeführt wurde.

Ghosts Between Streams, eine von Tom durchkomponierte Suite, beginnt mit Feldaufnahmen, die die kleinen Geräusche der Natur unter einer Autobahn dokumentieren und uns in eine dichte, duftende Klangwelt führen. Jede Komposition ist sorgfältig ausgearbeitet, wobei sich Avgenicos‘ Trompete über üppige Streicherarrangements, komplexe Rhythmen, seine Feldaufnahmen und elektronische Texturen erhebt.

Tom wurde zunächst von seinen täglichen Spaziergängen in den Jahren der Corona-Pandemie durch ein Naturschutzgebiet inspiriert, das in einem dicht besiedelten Wohngebiet in Cammeraygal Country/Nord-Sydney liegt. Unterstützt durch ein Freedman-Stipendium im Jahr 2022 und aufbauend auf diesen täglichen Spaziergängen schrieb Tom die Kompositionen und entwickelte die Inszenierung mit der Tänzerin Reina Takeuchi, die eine wesentliche Rolle spielte, und entwickelte sie mit dem Breaker Gerard ‚Kid Tek‘ Cabellon und Toms Quartett Delay 45 und dem Ensemble Apex weiter. Ghosts Between Streams wurde seither auf den Internationalen Jazzfestivals in Melbourne und Perth aufgeführt. 2024 wurde es in einer ehemaligen Torpedofabrik beim Sydney Fringe aufgeführt (ausgezeichnet als Best in Music, Best in Dance). Im Jahr 2025 wird das Stück im Rahmen des New Annual Festival (Newcastle, Australien) in der Industriearchitektur der Stadt aufgeführt.

Tom wird von Juni bis August 2025 in Europa sein, um mit Kollegen und Freunden wie Francesca Remigi und Mike Majkowski zu spielen.

In den Liner Notes auf Bandcamp werden Intention, Motivation und Umstand der auf den Spaziergängen gesammelten Eindrücke vorgelegt: die Urbanisierung der Natur in Unterführung I und II als Klangkollage aus befahrener Autobahnbrücke, dem Regen, dem Rauschen der Zikaden, choreografisch in Szene gesetzt durch Kriechbewegungen von Reina Takeuchi und Tom Kentta. Synthesizerklänge schweben, Streicherbewegungen ziselieren, die Natur erstarrt in der Erschöpfung, hofft und windet sich, im Interlude I übernimmt das Klavier. Um in Epione von der Trompete abgeholt zu werden – das Stück verspricht Schmerzlinderung, wird aber kontrastriert durch voluminöse und üppige Akkordfolgen. Magic Rock – das ist der Fels, auf dem Tom häufig saß. In Rise kommen rhythmische Bewegungslinien hinzu, sie liefern Off-Beat-Figuren mit Steigerungspotential, bis hin zur Explosionszeichnung, opulent und massig. Es folgt die ruhige Übergabe ans Trompetensolo im Interlude II. Tom Avgenicos‘ Reminiszenz an Ibrahim Maalouf, Ambrose Akinmuse und Tomasz Stanko.

Stroll, der Spaziergang – mit fortgeführtem Solo aus dem Interludium II pulst der Bass die Schritte, während nacheinander Klavier und touchiertes Schlagzeug hinzukommen, der Einsatz der Streicher deutet auf das Ende der Idylle, es steuert aufs Chaos zu, selbst die Choreographie des Tanzes ist mehr ein Ringen und Schieben, von Kampf, Krampf und Verletzung gezeichnet. Die Panik ist in Running Through The Night noch einmal deutlich spürbar. Schnelle, kantige Läufe und ausgedehnte Techniken werden in wechselnden Taktarten ausgeführt, bevor die Band mit voller Wucht einsetzt. Virtuose Trompetenlinien unterstreichen das Chaos zusätzlich. .

Interlude III – kurz: die Sonne geht auf. Sanftmütiger Austausch zwischen Klavier und Trompete – schließlich die Geister: das Spielen der Kinder am Fluss, die umherfliegenden Plakate, die Choreographie der Tanzenden setzt auf Versöhnung und Fürsorge, das scheinen eher die weichenden Geister zu sein als die gerufenen. Before we Part – bevor wir uns trennen: wird noch einmal bewusst, was auf dem Spiel steht: die Trennung von Mensch und Natur wäre unmittelbares Ergebnis einer sich selbst genügenden und allzu menschenbezogen betrachteten Natur – im Kontext aber, sehen und hören wir, entsteht außer des Selbstbezugs übermenschliche Physis, was die Musik ist, die sich im Pathos auffächert und sie, die Menschen, einzulullen vermag und aus dem Diskurs zu nehmen – die Frage oder der Diskurs nach Ausgewogenheit und Balance, das Zusammen- oder Auseinanderwirken der Kräfte.

So gesehen oder gelesen ist das Werk keine verklärende Homage an die Natur, sondern stellt provokante Fragen an die Menschen, die sich in ihr bewegen. Was alles auf dem Spiel steht, wenn der Ernst der Lage ins Bewusstsein tritt. Wieviel dieses Bewusstseins setzt sich fest und sorgt für einen behutsamen Umgang mit der Natur, was auch auf den Umgang der Menschen um- und miteinander hindeutet. Und wieviel von dem, was Menschen sich als scheinbar gewinnbringend auf die Agenda schreiben, schadet im Umkehrschluss mehr als es hilft. Ein Denkprozess, der angemahnt sein will, ja muss.

Tom Avgenicos ist ein Trompeter, Komponist und Musikschaffender, der in einer Reihe von kreativen Kontexten arbeitet, oft auch medienübergreifend, und der in den letzten Jahren zu einer festen Größe in der australischen Jazz- und Improvisationsmusikszene geworden ist. Seine internationale Auftrittserfahrung begann bereits in der High School, wo er an renommierten Orten wie dem Montreux Jazz Festival, dem Smoke Jazz Club (NYC), der Midwest Clinic (Chicago), dem Musikverein (Österreich) und dem Sydney Opera House an der Seite von Chris Potter, Dale Barlow, Emma Pask, James Morrison und anderen spielte. Er hat vier von der Kritik hochgelobte Alben als Leader oder Co-Leader mit Delay 45, Avgenicos Brothers (mit dem Saxophonisten Michael) und Tuckerbox veröffentlicht und ist häufig mit den australischen Jazzgrößen Mike Nock, Paul Grabowsky, Kristian Berardi, Ten Part Invention und Barney McAll zu hören. Zu seinen Auszeichnungen und Erfolgen zählen Best in Music und Best in Dance (für Ghosts Between Streams, beim Sydney Fringe Festival 2024), 2024 Made New Commission, 2022 Freedman Jazz Fellow, sowie Entwicklungsstipendien und Tourneestipendien. Er machte 2018 seinen Abschluss am Sydney Conservatorium of Music, University of Sydney, und nahm 2023 eine Dozentenstelle in der Jazzabteilung an. www.tomavgenicos.com/ghosts-between-streams

Ghosts Between Streams - Full Concert
Ghosts Between Streams – Full Concert YOUTUBE

Tom Avgenicos – Ghosts Between Streams

Flux
by Delay 45
Flux
by Delay 45
Tom Avgenicos – trumpet, Roshan Kumarage – piano, Dave Quinn – bass, Ashley Stoneham – drums

“The fifth album from acclaimed trumpeter/composer Tom Avgenicos, Ghosts Between Streams is a multi-artform piece combining chamber music, jazz and electronic soundscapes with dynamic visuals and dance forms.”

Once again it should be made clear. Getting excited about the recordings of Earshift Music, Jeremy Rose’s label, is not difficult for many reasons, on the contrary, Earshift Music is a label with exceptional impact, it starts with what they announce in terms of music, continues in the presentation of their music and in each case draws wonderful circles around work and performers, it’s a real pleasure to follow them and affirm their cause.

The liner notes to this recording by Tom Avgenicos alone speak for themselves, what else can you do but congratulate them wholeheartedly for their work and wish them a wider audience.
They also seem to inspire and push each other at the highest level, jazz in teamwork, I would assume. And so it is hardly surprising that the present recording, composed in one piece as a suite, becomes a large, multi-layered and appealingly stimulating work, a live recording of a premiere that took place in front of a sold-out audience in 2023 is now available as a complete work of art. We strongly recommend that you also visit the link to Tom Avgenicos‘ website.

liner notes for Tom Avgenicos - Ghosts Between Streams

An eloquent love letter to the deep time of nature, Ghosts Between Streams is a call to attend to its fragility and grandeur in the face of increasingly extreme climactic impacts.

This album presents the live soundtrack of the larger audio/visual performance premiered in Sydney June 2023 over 2 nights, by 8 musicians and 2 dancers, at The Nielsen Concert Hall of the Australian Chamber Orchestra. 

A through-composed suite by Tom, Ghosts Between Streams opens with field recordings documenting the small sounds of nature under a highway, leading us into a dense redolent soundworld.  Each composition is meticulously crafted, with Avgenicos’ trumpet soaring above lush string arrangements, complex rhythms, his field recordings and electronic textures.

Tom was first inspired by his daily walks in Corona pandemic years through a nature reserve nestled within a high-density residential area on Cammeraygal Country/North Sydney. Supported by a Freedman Fellowship in 2022, and building from those daily walks, Tom wrote the compositions and developed the mise en scene with dancer Reina Takeuchi playing an integral role, and further evolved with Breaker Gerard ‘Kid Tek’ Cabellon and Tom’s quartet Delay 45 and Ensemble Apex. Ghosts Between Streams has since been performed at Melbourne and Perth International Jazz Festivals, and in 2024 was performed in a former torpedo factory for Sydney Fringe (awarded Best in Music, Best in Dance).  In 2025 it is commissioned for site-specific performances at New Annual Festival (Newcastle, Australia) in the industrial architectural legacy of that city.

Tom will be in Europe June- August 2025 to play with colleagues and friends including Francesca Remigi and Mike Majkowski.

In the liner notes on Bandcamp, the intention, motivation and circumstances of the impressions gathered on the walks are presented: the urbanization of nature in Underpass I and II as a sound collage of a busy freeway bridge, the rain, the sound of cicadas, choreographically staged by Reina Takeuchi and Tom Kentta’s crawling movements. Synthesizer sounds float, string movements chisel, nature freezes in exhaustion, hopes and writhes, in Interlude I the piano takes over. Only to be picked up by the trumpet in Epione – the piece promises pain relief, but is contrasted by voluminous and lush chord sequences. Magic Rock – this is the rock on which Tom often sat. In Rise, rhythmic lines of movement are added, delivering off-beat figures with the potential to grow, right up to the point of exploding, opulent and massive. This is followed by the calm handover to the trumpet solo in Interlude II. Tom Avgenicos‚ reminiscence of Ibrahim Maalouf, Ambrose Akinmuse and Tomasz Stanko.

Stroll, the walk – with a continued solo from Interludium II, the bass pulsates the steps, while piano and touched percussion are added one after the other, the use of strings points to the end of the idyll, it is heading towards chaos, even the choreography of the dance is more of a struggle and pushing, marked by fight, cramp and injury. The panic is once again clearly palpable in Running Through The Night. Fast, angular runs and extended techniques are executed through changing time signatures before the band enters with full force. Virtuosic trumpet lines further highlight the chaos.

Interlude III – in short: the sun rises. Gentle exchange between piano and trumpet – finally the Ghosts: the children playing by the river, the posters flying around, the choreography of the dancers focuses on reconciliation and care, these seem to be the softening Ghosts rather than the called ones. Before we Part – before we separate: once again we become aware of what is at stake: the separation of man and nature would be the direct result of a self-sufficient and overly human-centered view of nature – in the context, however, we see and hear that in addition to self-reference, a superhuman physicality emerges, which is the music that fans itself out in pathos and is able to lull them, the people, and take them out of the discourse – the question or discourse of balance and equilibrium, the interaction or disintegration of forces.

Seen or read in this way, the work is not a glorifying homage to nature, but poses provocative questions to the people who live in it. What is at stake when the gravity of the situation comes to light. How much of this awareness takes root and ensures that nature is treated with care, which also points to the way people treat and interact with each other. And how much of what people put on their agenda as seemingly beneficial actually does more harm than good. A thought process that needs to be reminded, indeed must be reminded.

Tom Avgenicos is a trumpeter, composer and music-maker working in an array of creative contexts, often across media, who has emerged as a vital presence on the Australian jazz and improvised music scene in recent years. His international performance experience started early, in High School, playing at prestigious venues such as the Montreux Jazz Festival, Smoke Jazz Club (NYC), the Midwest Clinic (Chicago), Musikverein (Austria), and the Sydney Opera House, performing alongside Chris Potter, Dale Barlow, Emma Pask, James Morrison and others. He has released 4 critically acclaimed albums as leader or co-leader with Delay 45, Avgenicos Brothers (with saxophonist brother Michael), and Tuckerbox and can often be heard in performance with Australian jazz luminaries Mike Nock, Paul Grabowsky, Kristian Berardi, Ten Part Invention and Barney McAll. His awards and achievements include Best in Music and Best in Dance (for Ghosts Between Streams, at 2024 Sydney Fringe Festival), 2024 Made New Commission, 2022 Freedman Jazz Fellow, and development scholarships and touring grants. He graduated from the Sydney Conservatorium of Music, University of Sydney in 2018, and in 2023 took up a lecturer’s position in the Jazz Department. www.tomavgenicos.com/ghosts-between-streams

Treading Water
by Avgenicos Brothers
Treading Water
by Avgenicos Brothers
Tom Avgenicos – Trumpet
Michael Avgenicos – Saxophone
Felix Lalanne – Guitar
Novak Manojlovic – Keys & Synths
Nick Henderson – Bass
Alex Hirlian – Drums
Big Ears
by Delay 45
Big Ears
by Delay 45
Tom Avgenicos – Trumpet
Roshan Kumarage – Piano
Dave Quinn – Bass
Ashley Stoneham – drums
Dasch
by Tuckerbox
Dasch
by Tuckerbox
Tom Avgenicos – Trumpet
Josh Bennier – Trombone
Jacques Emery – Bass
Luke Andresen – Drums

Jass ist mehr als ein Parfum

Europe Jazz Media Chart Feb 2025
The Best Jazz on Bandcamp, January 2025
The Best Jazz on Bandcamp, February 2025
Other Site
other site of album reviews

Featured

was du auch sagst, die Musik spielt woanders

Verhoovensjazz
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.