Dave Holland – Another Land
Dave Holland – Another Land
15.04.2024 ZigZag
Dave Holland – bass
Kevin Eubanks – guitar
Eric Harland – drums
Die Datenlage scheint über Wikipedia schnell einsehbar, geboren ist Dave Holland am 1. Oktober 1946 im englischen Städtchen Wolverhampton, er lernte an der Guildhall School of Music and Drama in London.
Die Offizielle Website zeigt:
Er spielte schon vor der Pubertät Ukulele und später Gitarre, nachdem er wie die meisten britischen Jugendlichen in den 1950er und frühen 60er Jahren in den Bann der Skiffle-Musik geraten war. Als Jugendlicher wechselte er zu den tiefen Saiteninstrumenten, und ein Onkel baute seinen ersten „Teekistenbass“ aus den dünnen Holzkisten, in denen Tee verschifft wurde. Der Bass erwies sich schließlich als das Instrument, das ihn vom Schicksal der Arbeiterklasse ablenkte. Im reifen Alter von 14 Jahren begann er, R&B-, Rock- und Popsongs für Tanzveranstaltungen und in Clubs mit lokalen Bands zu spielen, und besuchte US-Künstler wie Roy Orbison, Chet Atkins und Johnnie Ray. In seinen späten Teenagerjahren begann Holland, eine wachsende Palette von Jazzstilen zu erforschen, und es war klar, dass die Musik Hollands Berufung war.
… Und spielte mit dem legendären wie umtriebigen Alexis Korner. (Tonbeispiele gibt es auf „Bootleg him“ https://alexis-korner.net/bootleghim.html mit Blues incorporated [I wonder who 9:54 [die Timer sind leider falsch gesetzt – (also 9:54 : ein Blues mit jazzigem Kontrabass youtu.be] und folgend Dee – die Aufnahme wird bei Discogs für 1972 gelistet – sie muss früher entstanden sein. Eigenartig auch, dass sie auf der offiziellen Website von Dave Holland in der Bio unerwähnt bleibt.
Alexis Korner.
Das Aufeinandertreffen von Miles Davis und Dave Holland ist auf der Website so dargestellt:
Holland war gerade einmal 19 Jahre alt, als er im Jazzclub Ronnie Scott’s im Londoner Stadtteil Soho auftrat und dort tourende Jazzveteranen wie Ben Webster, Coleman Hawkins und Joe Henderson unterstützte. In diesem Club hörte der berühmte Trompeter Miles Davis, der 1968 von der rein akustischen Musik zu einer stärker elektrisch geprägten Instrumentierung mit Rock- und Funkeinflüssen übergehen wollte, Holland zum ersten Mal. Davis bat ihn, den Basssessel in seiner Band zu übernehmen, und zwar zu einer Zeit, als Generationen von Musikern und Musikfans jeden Schritt des Trompeters mit großer Aufmerksamkeit verfolgten.
Der Beitritt zu Davis‘ bahnbrechender, semi-elektrischer Band war das Katapult, das Hollands Karriere auf die internationale Bühne hievte..
Während die Welt zuschaute und zuhörte, trug er zu Alben bei, die den Weg in die Zukunft wiesen – Filles De Kilimanjaro, In A Silent Way, Bitches Brew – und trat in Jazzclubs und auf Rockfestivals auf, wobei er dazu beitrug, den Grundstein für den Aufstieg des Fusion Jazz zu legen. Während seiner Zeit mit Davis trat Holland auch mit anderen Musikern auf und nahm mit ihnen auf, darunter das Thad Jones/Mel Lewis Orchestra, Chick Corea und Joe Henderson.
In wiki haben wir eine leichte Abweichung zu dieser Darstellung:
Holland studierte an der Guildhall School of Music and Drama und spielte zunächst mit Alexis Korner, anschließend als Hausbassist in Ronnie Scott’s Jazz Club in London, erforschte aber auch den Free Jazz im Spontaneous Music Ensemble von John Stevens und Trevor Watts. Nachdem Miles Davis ihn in Ronnie Scott’s Club live gehört hatte, lud er Holland nach Amerika ein, ließ danach aber nichts mehr von sich hören. Holland reiste dennoch nach New York City. Dort traf er zunächst Herbie Hancock, Davis’ damaligen Pianisten, der ihn zu Miles Davis brachte. Durch sein Mitwirken an dessen Album Bitches Brew wurde Holland dann international bekannt.
Auch hier: such es dir aus – oder: halt dich nicht mit Nebensächlichkeiten auf – tja, Nebensächlichkeiten. Sie werden unterschätzt – nicht selten sind es Details, die Schicksale bestimmen – nicht wahr.
Während die Welt zuschaute und zuhörte, trug er zu Alben bei, die den Weg in die Zukunft wiesen – Filles De Kilimanjaro, In A Silent Way, Bitches Brew – am Bass ist Ron Carter vermerkt – und Dave Holland ersetzte ihn in „Frelon Brun“ and „Mademoiselle Mabry“ – die Sternschnuppendetails, nicht wahr.
Miles Davis.
Weiter heißt es:
Er verließ Miles Davis und war sofort Mitbegründer von Circle, einem einflussreichen, wenn auch kurzlebigen Free-Jazz-Quartett mit Chick Corea, Anthony Braxton und Barry Altschul. Nach der Auflösung von Circle Ende ’71 arbeitete Holland in Bands von Stan Getz, Thelonious Monk und Anthony Braxton und begann eine dauerhafte Beziehung mit dem Saxofonisten und Bandleader Sam Rivers.
Es geht also nahtlos über zu Aufnahmen mit Chick Corea und Berry Altschul https://en.m.wikipedia.org/wiki/A.R.C._(album) – siehe auch: You can‘t name your own tune –
Chick Corea.
Die Aufnahme mit Barre Phillips, ein Freejazz-Duo Album zweier Kontrabassisten und gleichzeitiges Debut bei ECM – findet auf der Website von Dave Holland in der Discographie Erwähnung – mit dem Haus ECM verbinden ihn mehr als 40 Aufnahmen – davon ist eine besser als die andere, wie man so sagt – was einen Kreis bildet: wenn eine besser ist als die andere, so ist auch Erstgenannte besser als Letztgenannte :
Barre Phillips.
Auch mit Kenny Wheeler an der Trompete entstehen mehr als überzeugende Aufnahmen …
Kenny Wheeler.
In den 80igern macht Dave Holland mit seinen unterschiedlichen Quintet-Formationen Furore insofern, als er von positiven Kritiken überhäuft wird. Bliebe aber allein das Kritikerwort, die Aufnahmen würden den Weg zum Publikum kaum finden, dorthin verhalf ihm die vor allem in den 80igern mit vielen herausragenden Aufnahmen im Fokus stehende ECM.
Auch die 90er stehen ganz im Fokus seiner Quintett-Aufnahmen, dem beigefügt die Duo-Aufnahmen mit Jim Hall oder Karl Berger, auch die beiden Aufnahmen mit Alan Pasqua dürfen nicht unerwähnt bleiben. Sie mögen stellvertretend sein für seine unermesssliche Arbeit als Sideman.
Bis er schließlich in 2001 mit einem Large Ensemble, der Dave Holland Big Band debutiert mit
Antonio Hart Alto Saxophone, Flute, Mark Gross Alto Saxophone, Gary Smulyan Baritone Saxophone, Robin Eubanks Trombone, Andre Hayward Trombone, Josh Roseman Trombone, Earl Gardner Trumpet, Flugelhorn, Alex Sipiagin Trumpet, Flugelhorn, Duane Eubanks Trumpet, Flugelhorn, Steve Nelson Vibraphone, Billy Kilson Drums
Im Nucleus (Kern), so heißt es bei ECM, spielt das Dave Holland Quintet. Das wiederum gehört laut Deutschlandfunk zu den wenigen Bands, die zwischen Tradition und Innovation kongruent vermitteln und eine gelungene Kombination aus solistischen Höhenflügen und interaktivem Ensemblespiel und der Verzahnung von Kompositionen und Improvisationen vermitteln (deutschlandfunk 2006 – )
Wir sprechen von der 1997 gegründeten Formation mit Robin Eubanks (Posaune), Steve Nelson (Marimba und Vibraphon), Chris Potter (Saxophon) und Billy Kilson, später Nate Smith (Schlagzeug).
Dem voraus gingen von 1983 bis 1987 schon einmal im Quintett die Aufnahme Jumpin’In mit Steve Coleman (saxophone), Steve Ellington (drums), Julian Priseter (trombone), Kenny Wheeler (cornet), Robin Eubanks (trombone), die Aufnahme Seeds Of Time 1984 in gleicher Besetzung bis auf Marvin Smith (drums), die Aufnahme The Razor’s Edge.
Wir haben den soliden Handwerker am Bass, der sich schon in Jugendjahren in viele Richtungen ausstreckt, vom Blues zum traditionellen Jazz bis zum kreativen und freitonalen Jazz ist alles in seinem Lernprogramm enthalten, auch studierte der junge Dave Holland die Größen seiner Zeit, von Ray Brown, Leroy Vinegar und Charles Mingus, bis Scott LaFaro, Jimmy Garrison, Ron Carter and Gary Peacock.
Das alles sollte ihm später zugute kommen und ihn zu einen der meistgefragten und vielseitig einsetzbaren Bassisten werden lassen, der mit seiner ausgleichenden Kraft, Natur der Bauchigkeit des Kontrabass, im leisen wie zurückhaltenden Bereich anzutreffen ist, und im elektronischen Fusionbereich mit elektronisch verstärktem Bass, nicht nur unter Miles Davis, sondern auch in seinen späteren Aufnahmen wie Prism oder kürzlich in 2021 auf Another Land – den beiden Aufnahmen ist die frühe Liebe Dave Hollands zur Gitarre unschwer anzumerken, die Gitarre von Kevin Eubanks genießt hier alle Freiheiten.
Dave Holland – Another Land
— Dave Holland ist einer der wohl zuverlässigsten und technisch versiertesten unter seinen Kollegen – man könnte auch glauben: da geht jemand mühelos die ihm gestellten Hürden – und macht neben den anderen famosen Bassisten seiner Zeit eine Konstante auf, die allen Spielpartnern Respekt abverlangt.
Wesen des Jazz ist seine Flüchtigkeit, seine Unverbindlichkeit, das Entweichen aller Töne ins All, wie Eric Dolphy es sagt, da braucht es hier und da trotzdem Erdung, Erinnerungsfähigkeit oder die Bereitschaft, einmal inne zu halten, eine Konstante, wenn du so willst, da bietet sich auf der Habenseite Dave Holland als Protagonist für Beständigkeit, Ausdauer und Konzentration an. Ich empfinde ihn am Bass als Kondensator, als Konsolidierer, wo er mitmacht, scheint Kompaktheit und Kompression mitgebucht, immer auf höchstem Niveau, ohne dabei im Akademischen oder Gewollten zu überdrehen, es fließt, es rollt, und bei keiner Aufnahme meine ich einen sich in den Vordergrund spielenden Hintermann zu vernehmen.
Auch die Soloeinlagen wirken bei aller Präzision nie übermäßig exaltiert – er macht seinen Job melodisch und so, dass niemand der Mitspielenden an der Stelle fest stehen bleibt oder in sich versinkt, das Treibende kollidiert oder konfrontiert sich mit seinem Timing – das hörst du auch schon in den ersten Alexis Korner Schnipseln heraus : wer an Dave Hollands Seite mitspielt, kommt wie von allein aufs äußerste Level, auf höchstes Niveau – entlang der in sich scheinbar ruhenden Power von Dave Holland – die zieht, treibt und komprimiert – er drängelt nicht, er … gibt dem Bass Gewicht, als Anleihe und als motivtreibender Impulsgeber. Verlässlich und immer präsent – und alles passt – zusammen. Teamplaying at his Best.
Nimm nur sein Zusammenspiel mit John Abercombie : ein Abercrombie, der selbst eher zurückhaltend und vorsichtig erscheint, der gleiche Abercrombie wühlt auf Gateway wie ein Vielfaches seiner selbst in Personalunion – mit Jack DeJohnette am Schlagzeug hast du quasi Bestbesetzung mit energetischem Schub.
Anders dagegen in Blue Maquams von Anouar Brahem – ebenfalls mit Jack DeJohnette am Schlagwerk – wie der Bass einsetzt in Bom Dia Rio – und klar und deutlich durchläuft – das ist sowas von … hellwach und souverän und stabilisierend – es wirken Piano, Oud und Schlagwerk wie in einem Wolkengebilde – brauche ich nicht explizit erwähnen, tue es aber: mit Django Bates am Piano haben wir eine weitere Kristallkugel im Ring: es ist unübertroffen, wie sie aufeinander warten und miteinander fortfahren – vom Ohr in die Erzählung und von dort in die Erinnerung, buchstäblich – was ein Momentum.
Bezeichnend auch: du kannst dir in einer ersten Annäherung an Dave Holland Playlisten in einer Gesamtlänge von zwanzig Stunden und mehr anhören, ohne je eine der Aufnahmen auslassen zu wollen – man könnte sich auf den Standpunkt stellen, dass mit Dave Holland der Jazz steht wie fällt, gemeint in dem Sinn: wer nur all die Aufnahmen von Dave Holland hört und studiert, dem fehlt es an nichts. Kaum ein interessanter Name, der nicht in Erscheinung tritt, kaum ein Jazzstil, der nicht durchleuchtet wird – alles, was tradionell klingt, ist gleich auch zeitlos, alles, was frei improvisiert wird, ist nie ohne Orientierung oder Struktur, alles, was melodisch klingt, wirkt nicht einmal gefällig – was komponiert wurde, klingt trotzdem leicht oder wie spontan zusammengesetzt.
Zu untersuchen wären auch die Instrumentierungsvorlieben von Dave Holland: vordergründig spielt das Schlagzeug eine bedeutende Rolle, mehrfach hörbar in herausragend abgestimmten Duellen mit Drummern wie Jack DeJohnette oder Marvin Smith – aus der Rhythmusschiene leuchtet die Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Kevin Eubanks hervor: schließlich das Zusammenspiel mit dem Weichsounder der Posaune Robin Eubanks bis zu den Hardsoundern am Saxophon Steve Coleman (“Jumpin‘ In”, 1984), Eric Person (“Dream Of The Elders”, 1996), Steve Wilson (“Points Of View”, 1998) oder auch Chris Potter (“Prime Directive”, 1999) – das Zusammenspiel mit Trompete oder mit dem Klavier fallen ebenso ins Gewicht – Kenny Wheeler und Alex Sipiagin an der Trompete wären zu nennen und Django Bates und Chick Corea am Klavier – und weitere ? Ja, das Vibraphone von Gary Burton bleibt zu nennen.
Last but not least – auf wie viele Aufnahmen kommst du? Laut Echo ist er auf hunderten Aufnahmen als Sideman zu hören – ich sehe auf Anhieb ca 26 Aufnahmen als Leader, 2 Trio Aufnahmen, 3 Quartett Aufnahmen, 2 Sextett-, 8 Quintett Aufnahmen, 2 Big Band Aufnahmen und in loser Reihe weitere 70 Aufnahmen – auf seiner Webseite lasse ich mich eines Besseren belehren, dort kannst du 200 Aufnahmen zählen – sehen – und … tagelang abtauchen.
Bei der Menge an Material auf die qualitativen Unterschiede hinzuarbeiten wird zum aussichtslosen Unterfangen: es ist fast alles hochwertig (was immer hochwertig auch sein mag – gemeint hier im Sinn von, es ist alles anregend, wie aufregend und lebendig wie eh zuvor. Es scheint vielleicht eine Gewichtung möglich im Spagat zwischen Blue Maquams und Conference of The Birds auf der einen und über die Zusammenarbeit mit Gary Burton hier, John Abercrombie dort – und Miles Davis auf der anderen Seite – du hast im 1946 geborenen Dave Holland die Jazzgeschichte gebündelt bis in unsere Zeit – selbst Bebop Hardbop oder Cool Jazz hörst du hinreichend dargestellt – es bleibt dir erstmal nur ein Chapeau und ein sich Bedanken. Bedenkt man noch, wie wenig abgehoben sein Auftreten ist – erstrecht großer Respekt und größtmöglicher Dank an dieses erstklassige Lebenswerk.
Hervorheben lassen sich auch die Aufnahmen mit Kenny Barron im Duo und Pepe Habichuela auf Hands, oder auch die Aufnahme mit Walter Smith III auf In Common III – allein: das Sichten all des Materials gibt dir Stunde für Stunde eine Offerte mit an die Hand: sich erstrecht in die Musik zu vertiefen. Für Musikhörende sicherlich eine gute Gelegenheit, sich selbst aufzulösen, für Musizierende schließlich ein großer Pool, eine große Herausforderung. Ebenso vorstellbar, dass nicht wenigen die Arbeit von Dave Holland wie ein nicht zu überwindender Berg erscheint. Nun. Die Herausforderung steht. Immer.
Einige der frühen Aufnahmen entziehen sich dem Digitalen – wiederum andere können durchaus überraschen : such es dir aus : sichtbar wird: Dave Holland hatte mit Miles, Herbie und Chick gleich so viel Glück – das trägt sich einige Jahre wie von selbst : in der Person Dave Hollands kommt all das zusammen. Können und mit dem Können am richtigen Ort zur richtigen Zeit gewesen zu sein. Die Untersuchung allerdings, ob es zu Zeiten von Miles Davis wirklich so gut war, eine Karriere zu versuchen, steht noch im Raum – Stichwort: der Dominator, der anderen Karrieren und Biografien hinderlich wird [es dürfte inzwischen kein Geheimnis mehr sein, dass Miles Davis nicht gerade zimperlich war und so einigen große Kopfschmerzen zufügte, um es milde auszudrücken], Miles Davis war Miles for Miles – und so blieben einige andere The Underrated Musicians, wie es im Amerikanischen lapidar heißt – das aber kann man von Dave Holland beim besten Willen nicht sagen.
Lassen wir doch Dave Holland abschließend mit eigenen Aussagen sprechen: Aussage eins:
„Ich bin ein Arbeitgeber, der die Chancengleichheit fördert. Ich mache mir keine Gedanken über Geschlecht, Rasse oder Alter. Mir geht es um die Musik. Ich höre die Musik mit meinen Ohren, aber gleichzeitig bin ich mir auch bewusst, dass es sehr wichtig ist, dass es in der Musik einen Kontakt zwischen den Generationen gibt. Ältere Musiker sollten mit jüngeren zusammenspielen und umgekehrt, damit wir die Möglichkeit haben, unsere Einflüsse und Hintergründe auszutauschen. So kann die Musik wachsen und sich weiterentwickeln.„
Aussage zwei, drei und vier: Seine Solo-Aufnahmen
auswahl
dare2 records
bio
Dave Holland
(* 1.Oktober 1946 in Wolverhampton, England) ist ein britischer Jazz-Bassist und Komponist.
Wikipedia
web
weitere
Dave Holland bass
The data seems to be easily accessible via Wikipedia: Dave Holland was born on 1 October 1946 in the English town of Wolverhampton and studied at the Guildhall School of Music and Drama in London.
The official website shows:
… and even before reaching puberty played ukulele and then guitar, having fallen under the spell of skiffle music like most British youth during the 1950s and early ‘60s. As an adolescent, he switched over to the low end of the string family, an uncle fabricating his first “tea-chest bass” out of the thin wooden crates in which tea was shipped. The bass ultimately proved the instrument that steered him away from a working-class destiny. At the ripe age of 14, he began playing R&B, rock and pop tunes for dances and in clubs with local bands, and visiting U.S. artists like Roy Orbison, Chet Atkins, and Johnnie Ray. By his late teens Holland began exploring an expanding palette of jazz styles and it was clear that music was Holland’s calling.
… And played with the legendary and busy Alexis Korner. (There are sound samples on „Bootleg him“ https://alexis-korner.net/bootleghim.html with blues incorporated [I wonder who 9:54 [the timers are unfortunately set incorrectly – (i.e. 9:54 : a blues with jazzy double bass youtu.be] and then Dee – the recording is listed on Discogs for 1972 – it must have been made earlier. It’s also strange that it’s not mentioned at all in the bio on Dave Holland’s official website.
The meeting of Miles Davis and Dave Holland is depicted on the website as follows:
Holland was a mere 19 years old when he began to appear at Ronnie Scott’s jazz club in London’s Soho district, supporting touring jazz veterans like Ben Webster, Coleman Hawkins and Joe Henderson. That was the venue in which famed trumpeter Miles Davis—who was about to transition from purely acoustic music to more electric instrumentation in 1968, including rock and funk influences—first heard Holland. Davis asked him to take over the bass chair in his band at a time when generations of musicians and music fans were intensely focused on every step the trumpeter was taking.
Joining Davis’s groundbreaking, semi-electric band was the catapult that launched Holland’s career to the international stage. As the world watched and listened, he contributed to albums that pointed the way to the future—Filles De Kilimanjaro, In A Silent Way, Bitches Brew—and performed in jazz clubs and rock festivals, helping to lay the groundwork for the rise of Fusion jazz, an important member of a brotherhood of innovators adept at older and newer jazz vocabularies. While still with Davis, Holland gigged and recorded with other musicians as well, including the Thad Jones/Mel Lewis Orchestra, Chick Corea, and Joe Henderson.
Here too: take your pick – or: don’t dwell on trivialities – well, trivialities. They are underestimated – they are often the details that determine destinies – aren’t they?
While the world watched and listened, he contributed to albums that pointed the way to the future – Filles De Kilimanjaro, In A Silent Way, Bitches Brew – Ron Carter is credited on bass – just a detail – all shooting stars, aren’t they. [- and Dave Holland replaced him in „Frelon Brun“ and „Mademoiselle Mabry“ – the star sniff details, right?]
It continues:
Holland left Davis’s employ in 1970 and immediately co-founded Circle—the influential if short-lived free-jazz quartet, with Corea, Anthony Braxton and Barry Altschul. After the breakup of Circle in late ’71, Holland found himself working in bands led by the likes of Stan Getz, Thelonious Monk, Braxton, and initiating an enduring relationship with saxophonist/bandleader Sam Rivers.
So it goes seamlessly over to the recordings with Chick Corea and Berry Altschul https://en.m.wikipedia.org/wiki/A.R.C._(album) – see also: You can‘t name your own tune –
The recording with Barre Phillips, a free jazz duo album by two double bassists and at the same time debut on ECM – is mentioned on Dave Holland’s website in the discography – more than 40 recordings connect him with ECM – one of which is better than the other, as they say – which forms a circle: if one is better than the other, then the former is also better than the latter:
In the 80s, Dave Holland caused a furore with his various quintet formations to the extent that he was inundated with positive reviews. However, if only the critics said that the recordings would hardly find their way to the public, ECM, which was in the spotlight with many outstanding recordings in the 80s, helped him get there.
The 90s are also the focus of his quintet recordings, including the duo recordings with Jim Hall or Karl Berger, and the two recordings with Alan Pasqua should not go unmentioned. They may be representative of his immeasurable work as a sideman.
Until he finally debuted in 2001 with a large ensemble, the Dave Holland Big Band with
Antonio Hart Alto Saxophone, Flute, Mark Gross Alto Saxophone, Gary Smulyan Baritone Saxophone, Robin Eubanks Trombone, Andre Hayward Trombone, Josh Roseman Trombone, Earl Gardner Trumpet, Flugelhorn, Alex Sipiagin Trumpet, Flugelhorn, Duane Eubanks Trumpet, Flugelhorn, Steve Nelson Vibraphone, Billy Kilson Drums
The Dave Holland Quintet plays in the Nucleus (core), according to ECM. According to Deutschlandfunk, this is one of the few bands that mediate congruently between tradition and innovation and convey a successful combination of soloistic flights of fancy and interactive ensemble playing and an interlocking of compositions and improvisation (deutschlandfunk 2006).
We are talking about the formation founded in 1997 with Robin Eubanks (trombone), Steve Nelson (marimba and vibraphone), Chris Potter (saxophone) and Billy Kilson, later Nate Smith (drums).
This was preceded from 1983 to 1987 by the quintet recording Jumpin’In with Steve Coleman (saxophone), Steve Ellington (drums), Julian Priseter (trombone), Kenny Wheeler (cornet), Robin Eubanks (trombone), the 1984 recording Seeds Of Time with the same line-up except for Marvin Smith (drums), and the recording The Razor’s Edge, this time with Robin Eubanks (trombone)
We have a solid craftsman on the bass, who was already stretching out in many directions in his youth, from blues to traditional jazz to creative and free-tonal jazz, everything is included in his learning programme. The young Dave Holland also studied the greats of his time, from Ray Brown, Leroy Vinegar and Charles Mingus, to Scott LaFaro, Jimmy Garrison, Ron Carter and Gary Peacock.
All of this would later stand him in good stead and make him one of the most sought-after and versatile bassists, who, with his balancing power on the bass, the nature of the double bass, can be found in the quiet and restrained range, as in the electronic fusion range with electronically amplified bass, not only under Miles Davis, but also in his later recordings such as Prism or recently in 2021 on Another Land – Dave Holland’s early love for the guitar is easily recognisable on both recordings, Kevin Eubanks‘ guitar enjoys all the freedom here
Dave Holland is probably one of the most reliable and technically accomplished of his colleagues – one could also believe that someone effortlessly overcomes the hurdles set before him – and, alongside the other famous bassists of his time, establishes a constant that demands respect from all playing partners.
The essence of jazz is its fleetingness, its non-binding nature, the escape of all sounds into space, as Eric Dolphy puts it, so here and there you still need grounding, the ability to remember or the willingness to pause for a moment, a constant, if you will, so on the plus side Dave Holland is a protagonist for consistency, endurance and concentration. I perceive him on bass as a condenser, as a consolidator, where he participates, compactness and compression seem to be included, always at the highest level, without overdoing it in an academic or deliberate way, it flows, it rolls, and in no recording do I think I hear a backman playing himself into the foreground.
Even the solo interludes never seem overly exalted, despite all the precision – he does his job melodically and in such a way that none of the other players stand still or sink into themselves, the driving collides or confronts itself with his timing – you can already hear that in the first Alexis Korner snippets: whoever plays alongside Dave Holland reaches the extreme level, the highest level – along the seemingly resting power of Dave Holland – which pulls, drives and compresses – he doesn’t push impatiently, he … gives the bass weight, as a loan and as a motif-driving impulse generator. Reliable and always present – and everything fits together. Team playing at its best.
Just take his interplay with John Abercombie: an Abercrombie who himself seems rather reserved and cautious, the same Abercrombie stirs up Gateway like a multiple of himself in personal union – with Jack DeJohnette on drums you have a kind of top line-up with an energetic thrust.
In Blue Maquams by Anouar Brahem – also with Jack DeJohnette on percussion – the way the bass enters in Bom Dia Rio – and runs through clearly and distinctly – it’s so … wide awake and confident and stabilising – the piano, oud and percussion seem to form a cloud – I don’t need to mention it explicitly, but I will: with Django Bates on piano we have another crystal ball in the ring: it’s unrivalled how they wait for each other and continue with each other – from the ear into the narrative and from there into memory, literally – what a momentum.
It’s also significant that in a first approach to Dave Holland, you can listen to playlists totalling twenty hours or more without ever wanting to skip one of the recordings – you could take the view that jazz stands or falls with Dave Holland, in the sense that if you only listen to and study all of Dave Holland’s recordings, you will lack for nothing. There is hardly an interesting name that does not make an appearance, hardly a jazz style that is not examined – everything that sounds traditional is also timeless, everything that is freely improvised is never without orientation or structure, everything that sounds melodic does not even seem pleasing – everything that was composed still sounds easy or as if spontaneously put together.
Dave Holland’s instrumentation preferences should also be examined: the drums play an important role in the foreground, repeatedly audible in outstandingly harmonised duels with drummers such as Jack DeJohnette or Marvin Smith – the collaboration with guitarist Kevin Eubanks shines out from the rhythm track: finally the interplay with the soft-sounder of the trombone Robin Eubanks to the hard-sounders on saxophone Steve Coleman („Jumpin‘ In“, 1984), Eric Person („Dream Of The Elders“, 1996), Steve Wilson („Points Of View“, 1998) or Chris Potter („Prime Directive“, 1999) – the interplay with trumpet or piano is just as important – Kenny Wheeler and Alex Sipiagin on trumpet should be mentioned and Django Bates and Chick Corea on piano – and others? Yes, Gary Burton’s vibraphone remains to be mentioned.
Last but not least – how many recordings do you reckon? According to Echo, he can be heard on hundreds of recordings as a sideman – I can immediately see around 26 recordings as a leader, 2 trio recordings, 3 quartet recordings, 2 sextet recordings, 8 quintet recordings, 2 big band recordings and a further 70 recordings in a loose series – I’ll let you prove me wrong on his website, where you can count 200 recordings – see them – and … dive around for days.
Working out the qualitative differences in the amount of material becomes a hopeless endeavour: almost everything is of high quality (whatever high quality may be – meant here in the sense that it is all as stimulating, exciting and lively as ever). Perhaps a balance is possible in the balancing act between Blue Maquams and Conference of The Birds on the one hand and the collaboration with Gary Burton here, John Abercrombie there – and Miles Davis on the other – in Dave Holland, born in 1946, you have bundled jazz history up to our time – even bebop, hard bop or cool jazz are sufficiently represented – all that remains for you is a chapeau and a thank you. If you also consider how unpretentious his demeanour is, you can only express great respect and the greatest possible thanks for this first-class life’s work.
The recordings with Kenny Barron as a duo and Pepe Habichuela on Hands, as well as the recording with Walter Smith III on In Common III, are also worthy of special mention – just listening to all this material, hour after hour, gives you the opportunity to immerse yourself in the music. This is certainly a good opportunity for music listeners to dissolve themselves, but for musicians it is ultimately a large pool, a great challenge. It is also conceivable that Dave Holland’s work seems like an insurmountable mountain to quite a few people. Well, the challenge is there. Always.
Some of the early recordings elude the digital – others may well surprise you: take your pick: it becomes visible: Dave Holland had so much luck with Miles, Herbie and Chick – it was self-sustaining for a few years : in the person of Dave Holland, it all comes together. Skill and the ability to have been in the right place at the right time. [The question of whether it was really so good to attempt a career in the days of Miles Davis is still up for debate – keyword: the dominator who gets in the way of other careers and biographies [it should be no secret by now that Miles Davis wasn’t exactly squeamish and caused a lot of headaches, to put it mildly], Miles Davis was Miles for Miles – and so some others remained The Underrated Musicians, as it is succinctly called in American – but that can’t be said of Dave Holland by any stretch of the imagination.
Let’s let Dave Holland conclude with his own statements: Statement one:
“I’m an equal opportunity employer. I don’t think about anything to do with gender, race or age. I’m looking for the music. I listen to the music with my ears, but at the same time, I am also conscious of the fact that it’s very important that there is intergenerational contact in the music. Older players should play with younger players and vice-versa so we have a chance to cross-pollinate our influences and backgrounds. This is how the music grows and expands.”
Statement two, three and four: His solo recordings